Mehr Security-Personal im Amt
Weil es zunehmend Auseinandersetzungen zwischen Bürgern und Beamten gab, patrouilliert am Sozial- und Gesundheitsamt des Klagenfurter Magistrats während des Parteienverkehrs seit einem Jahr ein Security-Mitarbeiter. Diese Maßnahme wird von Seiten der Stadt als Erfolg betrachtet und nun um weitere Wachleute ausgeweitet. Zudem erfolgt aus Sicherheitsgründen ein Umbau des Rathaus-Einganges: Bürger gelangen künftig nur mehr nach Voranmeldung ins Innere des Gebäudes.
"Das Aggressionspotenzial am Sozialamt war früher sehr hoch. Es erfolgte sogar eine Morddrohung gegen einen Beamten, ein anderes Mal hat ein Bürger eine Pistole gezückt, weil er mit der Höhe der auszuzahlenden Sozialleistungen nicht einverstanden war; seit die Security vor der Türe steht, gab es keinen Vorfall, alleine durch seine Präsenz wirkt der Mann offenbar deeskalierend", zieht Sozialstadtrat Jürgen Pfeiler (SPÖ) nach einem Jahr Sicherheitsdienst Bilanz.
Das Pilotprojekt wird daher nicht nur zur fixen Einrichtung, sondern auf andere Magistratsobjekte ausgedehnt. Im Gebäude am Klagenfurter Domplatz werden Wachleute Einzug halten – dort gibt es im Amt für die Vergabe von Gemeindewohnungen Sicherheitsbedenken. "Ich denke, dass wir mit drei, vier Security-Personen auskommen sollten. Da das Klagenfurter Ordnungsamt mit anderen Tätigkeiten ausgelastet ist, werden wir diese Leistungen zukaufen", betont Pfeiler. Im Budget seien für die Sicherheitsfirma jährlich rund 50.000 Euro reserviert. Zusätzlich würden auch sämtliche Magistratsmitarbeiter eine Sicherheitsschulung erfahren.
"Abschreckend"
Im Rathaus am Neuen Platz will man indes den freien Zugang überhaupt unterbinden. Um 185.000 Euro wird demnächst der Eingangsbereich umgebaut, sodass der Bürger zwangsläufig den Portier aufsuchen muss, um Einlass zu erhalten. Pfeiler: "Den wird es nach den baulichen Maßnahmen nur noch gegen Voranmeldung geben." An exponierten Tagen würden auch dort Wachleute zur "abschreckenden Wirkung" stehen.
40 Kilometer weiter westlich, wollte die Villacher Magistratsdirektion ursprünglich das Klagenfurter Sicherheitskonzept samt Wachpersonal kopieren. Nach genauer Prüfung sieht man jedoch nun davon ab. "Der Magistrat Villach verfügt über ein funktionierendes Sicherheitskonzept, das in enger fachlicher Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Villach erarbeitet wurde", erklärt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). Bei entsprechenden Vorfällen greife stets eine genaue Abfolge von Sicherheitsmaßnahmen ineinander, die auch die Polizei und notfalls andere Hilfskräfte miteinbeziehe.
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