Lkw-Lenker mit einem Stich getötet

Der 53-Jährige wurde mit Küchenmesser erstochen
Linzerin unter Mordverdacht: Sie alarmierte selbst die Polizei, weil sich ihr Freund nicht mehr rührte.

Kurz vor drei Uhr Früh ging der Notruf der 40-Jährigen bei der Polizei in Linz ein: "Mein Freund liegt in der Küche, er rührt sich nicht, ich brauche Hilfe."

Kurz darauf kamen Rettungskräfte und Polizisten in der kleinen Wohnung im Linzer Stadtteil Ebelsberg an. Doch für den 53-jährigen Mann gab es keine Hilfe mehr: Der Lkw-Lenker war bereits tot, er wurde erstochen. Die wahrscheinliche Tatwaffe, ein Küchenmesser aus Porzellan, lag in der Nähe der Leiche.

Handgreiflichkeiten

Als mutmaßliche Täterin gilt die Anruferin selbst: Die 40-Jährige soll in der Nacht zum Samstag auf ihren Lebensgefährten eingestochen haben. "Ein genaues Bild werden wir erst nach der Befragung haben", betont Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt Oberösterreich. Aber es soll in der Nacht Streit gegeben haben. "Dabei dürfte es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein."

Welcher Art diese "häuslichen Handgreiflichkeiten" waren, wie Windischhofer es nennt, lag gestern noch im Dunklen: Es sei noch nicht klar, wer gegen wen die Hand erhoben hat, betont der Kriminalist.

Im Zuge der Auseinandersetzung dürfte die Verdächtige aber zum Messer gegriffen haben. Ob dies eine Abwehr oder eine gezielte Attacke war, stand noch nicht fest.

Keine Erinnerung

Ersten Ergebnissen der Obduktion zufolge hat ein einziger Stich den 53-Jährigen getötet. Das Paar war der Polizei zuvor nicht bekannt, es hat bisher keine Anzeigen wegen möglicher Gewaltdelikte gegeben. Windischhofer schließt nicht aus, dass großer Alkoholkonsum eine Rolle gespielt haben könnte. "Wir haben die Blutabnahme veranlasst, aber das Ergebnis liegt noch nicht vor." Die Verdächtige selbst sagte bloß aus, sie könne sich "an nichts" erinnern. Gegen sie wird nun wegen Mordverdachts ermittelt.

Das Paar war alleine in der Wohnung, es hatte auch keine Kinder. Auszuschließen sei jedenfalls, dass sich "eine dritte Person" in der Wohnung aufgehalten habe, betont Windischhofer.

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