Listerien im Quargel: Zwölf Verdächtige im Visier der Justiz
Seit drei Jahren zieht sich die rechtliche Aufarbeitung des Listerien-Skandals. Ein Ende ist aber noch immer nicht in Sicht. Nach intensiven Ermittlungen und der Erstellung von Gutachten ging der Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft Graz Ende Oktober an die Oberbehörde, von dort im November an das Justizministerium. Doch ob und wann es zu einer Anklage kommt, ist offen: Im Ministerium heißt es nur, der Bericht sei „in Bearbeitung“.
Wie berichtet, erschütterte der Lebensmittelskandal 2010 Deutschland und Österreich: Quargel aus der Hartberger Produktionsstelle der oberösterreichischen Firma Prolactal soll mit Listerien verseucht gewesen sein. Acht Menschen starben: Gutachten der Justiz befanden, dass Listeriose in sieben Fällen mitverantwortlich gewesen sein soll.
Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelte wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung mit Todesfolge und zwar laut Sprecher Hansjörg Bacher gegen zwölf Beschuldigte: Darunter Mitarbeiter von Prolactal, der Landesregierung, von Labors und zweier Firmen in Form der Verbandshaftung.
"Komplexes Verfahren"
Am 31. Oktober wurde der Vorhabensbericht der Grazer Anklagebehörde an die Oberstaatsanwaltschaft Graz weitergeleitet. Von dort aus ging er im November weiter ins Ministerium, bestätigt Oberstaatsanwalt Reinhard Kloibhofer. Die lange Ermittlungsdauer erklärt er mit „einem sehr komplexen Verfahren mit vielen Beschuldigten. Außerdem waren Gutachten einzuholen.“
Offen ist derzeit allerdings, wann das Ministerium grünes Licht für eine mögliche Anklage gibt. Zudem kann sich die Zahl der Beschuldigten reduzieren, wenn etwa die Oberbehörde die Verfahren gegen Verdächtige einstellen lässt.
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