Lehrerin soll Sonderschüler mit Hammer geschlagen haben
Runde Brille, Pagenkopf, akkurat gekleidet: Das ist Viktoria M., Sonderschullehrerin in Salzburg – eine „besonders geduldige“, beschreibt sie sich selbst. Ihre Schüler sehen das anders: M. neige zu Wutausbrüchen und Beschimpfungen. Glaubt man dem 14-jährigen Marcel P., sogar zu Gewalt.
Am Mittwoch stand die 50-Jährige in Salzburg vor Gericht, weil sie ihrem Schüler am 29. April im Werkunterricht einen Holzhammer auf den Kopf geschlagen haben soll. M. bestreitet das. Der Sonderschüler habe „wie irre“ mit dem Hammer auf die Hobelbank gedroschen und gebrüllt: „Ich bin Hulk.“ Sie habe ihm das Werkzeug nur aus der Hand genommen, beteuerte sie.
Ob sie sich mit den schwer erziehbaren Jugendlichen überfordert fühle, wollte Richter Christoph Weber wissen. „Ja, total“, antwortete die Pädagogin. P. habe es besonders auf sie abgesehen – die Anzeige wegen Körperverletzungen sei ein Racheakt an der „verhassten Lehrerin“, ist sie überzeugt.
Der 14-Jährige gab zu Protokoll, sie habe nach dem Schlag zu ihm gesagt: „Jetzt weißt du, wie weh das tut.“ Im Spital wurde eine Kopfprellung festgestellt. Ein Mitschüler bestätigte den Vorfall vor Gericht, dennoch taten sich bei den Einvernahmen zunehmend Widersprüche auf. Richter Weber will weitere Mitschüler und den Schuldirektor als Zeugen laden. Das Urteil wurde vertagt.
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