Laser-Attacke: Pilot beschreibt Blendung
"Die Laser-Attacke erfolgte während des heikelsten Parts des Landeanfluges und war immens gefährlich. Wer solche Taten setzt, weiß gar nicht, in welch große Gefahr er die Insassen eines Flugzeuges bringt", sagt der Pilot einer Gulfstream, die am Sonntagabend bei Klagenfurt einer Laser-Attacke ausgesetzt war. Der bisher unbekannte Täter hat bereits zum vierten Mal zugeschlagen und in der Landeshauptstadt auch Autofahrer geblendet.
Nach drei Attacken mit Laserpointern gegen AUA-Kapitäne, die sich im Jänner sowie im Juli von Wien aus im Anflug auf Klagenfurt befunden hatten, richtete sich der gefährliche grüne Strahl diesmal gegen die Piloten eines Business-Jets, der von London kommend Klagenfurt zum Ziel hatte. "Plötzlich wurden wir von vorne links von einem grellen, grünen Licht geblendet. Immer wieder wurde bewusst ins Cockpit geschwenkt. Die Laserpointer gibt’s im Internet mit Zielfernrohr und extra viel Power. Es ist unglaublich, wie dumm manche Menschen sind", schildert der Deutsche Hubertus F. die bangen Sekunden. Der Flugkapitän möchte anonym bleiben, weil zwei prominente russische Geschäftsleute im Flugzeug gesessen haben sollen.
Blickkontakt vermieden
Andererseits will er aber auch die Öffentlichkeit aufrütteln und die Gefahr der Laserpointer-Strahlen verdeutlichen. So konnte man die Maschine nicht – wie in dieser Flugphase üblich – händisch steuern sondern musste den Autopilot-Modus wählen. "Ich habe mich mit meinem Cockpit-Kollegen abgesprochen, dass einer nach unten sieht, um dem Laser-Strahl nicht ausgesetzt zu sein, der andere blickt weiter geradeaus, und versucht, den direkten Blickkontakt mit dem Licht zu meiden. In der letzten Phase des Landeanfluges konnten wir den Autopiloten ausschalten, weil der Laserstrahl von Häusern und Bäumen verdeckt war", berichtet der Flieger.
Die Landung gelang, verletzt wurde niemand. Sofort wurde bei der nächstgelegenen Polizeiinspektion Anzeige erstattet.
Die Exekutive ermittelt nun wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung (der Strafrahmen für dieses Delikt beträgt bis zu zwei Jahre) und ist fieberhaft auf der Suche nach dem Täter, dem im Raum Klagenfurt mindestens sechs Blendungen von Flugzeugpiloten und Pkw-Lenkern vorgeworfen werden.
"Diesmal gibt es erstmals mehrere Hinweise aus der Bevölkerung – unter anderem von einem Zeugen, der das Licht des Laserstrahls im Osten Klagenfurts vom Boden aus gesehen hat", teilt Polizei-Sprecherin Petra Zepitz mit. Dabei handelt es sich um einem Pkw-Fahrer, der vom Laserpointer ebenfalls beeinträchtigt wurde. Aufgrund von Bildmaterial, die eine geistesgegenwärtige Stewardess aus der Gulfstream lieferte, sollte sich diesmal der exakte Tatort ermitteln lassen.
Flugkapitäne gewarnt
Die österreichische Flugsicherung Austro Control hat indes eine Warnung an Piloten, die Klagenfurt anfliegen, ausgegeben. "Die Piloten sind sensibilisiert, wissen von den Vorfällen. Laser-Blendungen wie diese sind kein Kavaliersdelikt", betont Sprecher Peter Schmidt.
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