Hochsitz abgebaut, weil er Nazi-Wachturm ähnelte

Jener umstrittene Hochsitz, der nahe einer KZ-Gedenkstätte am Loibl an der kärntnerisch-slowenischen Grenze errichtet worden war und einem Wachturm aus der Nazi-Zeit ähnelte, wurde nun abgerissen. Um künftig ähnliche Zwischenfälle zu vermeiden, will das Land Kärnten den Vertrag des Innenministeriums übernehmen und das Grundstück inklusive eines Gürtels rund um das Areal, das sich in Privatbesitz befindet, pachten.
Seit Mitte der 90er-Jahre organisiert der Verein "Mauthausen Komitee Kärnten Koroska" am Loibl Gedenkfeiern für jene KZ-Häftlinge, die zwischen 1943 und 1945 beim Bau des Loibltunnels starben. Pächter der Gedenkstätte ist das Innenministerium. Das Areal ringsum besitzt ein steirischer Unternehmer.

Gespräche mit dem Innenministerium
"Um derartige Zwischenfälle künftig zu vermeiden, will das Land Kärnten den Pachtvertrag vom Innenministerium übernehmen und auch einen rund zehn Meter breiten Streifen rund um die Gedenkstätte pachten", sagt Peter Gstettner, Gründer des Mauthausen Komitees Kärnten. "Es wird diesbezügliche Gespräche mit dem Innenministerium geben, um abzuklären, ob und in welcher Form das Land einspringen kann", heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Der Pachtvertrag für die Gedenkstätte wurde einst auf 25 Jahre abgeschlossen und endet im Jahr 2028. Der steirische Unternehmer hat inzwischen Bereitschaft signalisiert, den Gürtel rundherum zum Kauf oder zur Pacht freizugeben.
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