Kinder misshandelt: Kärntner Paar kam mit Diversion davon

Das Urteil ist rechtskräftig
Dem Paar wird vorgeworfen, die Kinder der Mutter gequält zu haben. Lebensgefährte der Mutter muss Anti-Aggressions-Training absolvieren.

Eine 35-jährige Mutter und ihr 46 Jahre alter Lebensgefährte haben sich am Montag wegen Quälens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Die beiden waren geständig, die beiden acht und zehn Jahre alten Kinder der Frau gequält zu haben. Sie erhielten eine Diversion.

Hortbetreuerin fiel Verletzung auf

Aufgeflogen waren die Misshandlungen, als einer Hortbetreuerin eine Verletzung im Gesicht des jüngeren Buben aufgefallen war: "Er hatte auf der Wange einen rotblauen Fleck, der bis zum Ohr gereicht hat", sagte sie vor Gericht aus. Der Bub hatte ihr daraufhin erzählt, dass er am Wochenende zuvor einen Mittagsschlaf halten hätte sollen, aber noch einmal aufs WC habe müssen, woraufhin er von dem 46-Jährigen verprügelt worden wäre. Die Hortbetreuerin informierte das Jugendamt. Die beiden Kinder sind mittlerweile in einer Krisenwohngruppe untergebracht, wollen aber nach Aussagen von Betreuern wieder zu ihrer Mutter zurück - eine Entscheidung darüber steht in den kommenden Wochen an.

"Wir müssen dafür Sorge tragen, dass so etwas nicht mehr passiert", sagte Richter Oliver Kriz, als er die diversionelle Erledigung vorschlug. Für die beiden Angeklagten wurde Bewährungshilfe angeordnet. Weiters soll die Zusammenarbeit mit der Jugendwohlfahrt weiterlaufen, der 46-Jährige muss außerdem innerhalb von sechs Monaten ein Anti-Gewalt-Training absolvieren. Auch Staatsanwalt Christian Pirker erklärte sich mit der Diversion einverstanden.

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