Kilometerlange Staus auf Transitstrecken
Andreas Stadler sah am Samstag gelb. Nämlich Tausende Fahrzeuge mit niederländischen Kennzeichen, die sich auf der Tauernautobahn A10 in Richtung Urlaub stauten. „Die meisten waren auf dem Weg nach Kroatien und Italien.“
Manch ein Deutscher sah rot. Stau und Hitze ließen die Nerven blank liegen. „Scheiß Ösi-Land!“, hörte Stadler mehrmals rufen. Daran hat sich der Salzburger nach etlichen Jahren als ÖAMTC-Stauberater gewöhnen müssen. „Das höre ich jeden Sommer“, sagte der 41-Jährige.
Am Samstag stieg Stadler um 6 Uhr Früh auf seine Honda Varadero. „Auf der Tauernautobahn spielt es sich schon ab “, meldete er bereits kurz nach sieben Uhr. Zu dem zweiten Urlauberschub aus Nordrhein-Westfalen kamen am Samstag noch die Autofahrer aus Baden-Württemberg hinzu. Die Folge: Fünf Kilometer Stau und Blockabfertigung auf der A10 vor dem Tauerntunnel in Fahrtrichtung Süden. „Aber von Rettungsgasse wieder keine Spur“, sagte Stadler.
Malen als Zeitvertreib
Er klärte Autofahrer auf, wie viele Kilometer der Stau zurückreicht, wie viel Zeit sie verlieren und ob es Ausweichrouten gibt. Für die kleinen Passagiere hatte er Malbücher eingesteckt.
Gegen neun Uhr verlagerte sich der Stau in Richtung Süden: Zwischen Katschberg-Tunnel und dem Knoten Villach gab es abschnittsweise Stop-and-Go-Verkehr. Vor dem Karawankentunnel (A11) standen die Kolonnen zehn Kilometer zurück, Zeitverlust: eine Stunde.
Die etwa 20.000 heimischen Formel 1-Fans mussten es Samstagfrüh in Richtung Budapest ganz langsam angehen. Die Blechkarawane zuckelte zäh in Richtung ungarische Grenze. „Es gab dichten Stau, aber kein Chaos. Die Lenker waren diszipliniert“, erklärte ÖAMTC-Mitarbeiter Walter Böhm.
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