Kidnapping in Turin: Kärntner bleibt in U-Haft

Jener Kärntner, der an einer filmreifen Entführung beteiligt gewesen sein soll, wird kommende Woche angehört.

Der 58-jährige Kärntner aus dem Bezirk Feldkirchen, der Mitte August in Turin nach der filmreifen Entführung einer 35-jährigen Frau als mutmaßlicher Beitragstäter festgenommen worden ist, bleibt vorerst in Untersuchungshaft. Dies bestätigte sein Anwalt Luca Marta im Gespräch mit der APA.

Kommende Woche (19. September) ist eine Anhörung des Kärntners vor dem ermittelnden Staatsanwalt geplant. Danach soll ein Richter entscheiden, ob der Kärntner in Hausarrest entlassen werden kann, betonte Marta. Sein Mandant gehe es den Umständen entsprechend gut, er sei mit seiner Familie in Kontakt.

In Untersuchungshaft bleiben auch ein deutscher Bauunternehmer, der Anfang Juni in Mailand um 50.000 Euro betrogen worden war und die beiden jungen Privatdetektive im Alter von 24 und 25 Jahren, die ihm bei der Entführung der Frau im Zentrum von Turin geholfen hatten.

Die Deutschen hatten die Frau, die die serbische und die australische Staatsbürgerschaft besitzt und laut Medienangaben in Wien lebt, Mitte August vor den Augen unzähliger Passanten unweit des zentralen San-Carlo-Platzes in einen Lieferwagen gezerrt. Der Lebensgefährte der Frau, den die drei Männer ebenfalls entführen wollten, flüchtete. Fußgänger, die die Szene beobachtet hatten, alarmierten die Polizei. Die Sicherheitskräfte verfolgten den schwarzen Lieferwagen und nahmen die drei Männer fest. In der Tasche der 35-Jährigen, die von den Kidnappern gefesselt worden war, wurden 2.700 Euro gefunden.

Der 54-jährige Bauunternehmer erklärte, er wollte die Frau entführen und sie dann der Polizei in Turin übergeben, um sich für den Betrug zu rächen. Bei der deutschen Polizei hatte er wenig Unterstützung für seinen Fall erhalten. Den drei Deutschen in Haft wird Entführung zwecks Erpressung, Körperverletzung, Diebstahl und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Dem Kärntner, der das Treffen der Frau und ihrem Lebensgefährten mit den Deutschen organisiert hatte, wird Beihilfe vorgeworfen.

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