Keine Käfighaltung, teureres Autofahren: Was sich 2020 ändert

Eine braune Henne pickt im grünen Gras nach Futter.
Viele der neuen Gesetze stehen im Zeichen des Umweltschutzes. Auch Plastiksackerl sind ab Jahresbeginn verboten.

Alles neu macht der Jänner – der Jahreswechsel 2020 bringt den Österreichern einige neue Gesetze und Richtlinien. Sprach man einst von den wilden 1920er-Jahren, könnte man nun von den grünen 2020er-Jahren sprechen. Viele der neuen Regelungen stehen nämlich im Zeichen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit.

Der KURIER bietet einen Überblick über die wichtigsten gesetzlichen Änderungen.

Plastiksackerl-Verbot

Bis zu 7.000 Tonnen Plastikmüll fielen bisher jährlich an, weil die Österreicher ihre Einkäufe im praktischen Plastiksackerl nach Hause tragen wollten. Ab 1. Jänner sind diese Taschen aus Plastik nun verboten.

Keine Käfighaltung, teureres Autofahren: Was sich 2020 ändert

In vielen Geschäften gibt es seit mehreren Monaten nur noch Papiersackerl

Auch in kleineren Betrieben wie Würstelständen oder in Apotheken dürfen nur noch Sackerl verwendet werden, die vollständig biologisch abbaubar sind. Bis Ende des kommenden Jahres wird eine einjährige Abverkaufsfrist gelten. Viele der führenden Handelsketten haben aber bereits vor einigen Monaten mit der Umstellung begonnen.

Eine kleine Ausnahme gibt es bei der neuen Regelung aber – und die dürfte vor allem Hundebesitzer aufatmen lassen: Als Gackerl-Sackerl muss nämlich kein Jutebeutel verwendet werden, die „Hundstrümmerl-Einsammelhilfen“ bestehen weiterhin aus Plastik.

Käfigverbot

Ihre Freiheit genießen können ab Jänner 2020 endlich alle Legehennen im Land. Österreich wird das erste EU-Land sein, in dem Käfighaltung verboten ist. Die Regierung räumte den Landwirten 2010 eine zehnjährige Übergangsfrist ein, die nun endet.

Keine Käfighaltung, teureres Autofahren: Was sich 2020 ändert

Glückliche Hühner statt Käfighaltung

Wer auf artgerechte Tierhaltung Wert legt, sollte beim Einkaufen und beim Bestellen im Restaurant trotzdem achtsam sein. Vor allem in Kantinen und Großküchen werden weiter Eier aus dem Ausland verwendet, die von Hennen aus Käfighaltung stammen.

Weidehaltung

Gute Nachrichten gibt es nicht nur für österreichische Hühner, sondern auch für Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde. Ab 1. Jänner müssen alle Biobetriebe – in Österreich sind das mehr als ein Viertel aller Landwirte – ihre Tiere auf der Weide halten. Bisher gab es in vielen Betrieben noch Ausnahmen. Kälber, Lämmer und Kitze haben ab jetzt auch mehr Recht auf Freiluft. Ihr Auslaufgehege darf ab sofort nicht mehr gänzlich überdacht werden.

Fahren und Parken

Ganz im Sinne der Umweltschützer dürfte auch die Erhöhung verschiedener Gebühren für Autofahrer sein. Die Autobahnvignette für das ganze Jahr wird um knapp zwei Euro teurer und kostet jetzt 91,10 Euro. Die Anpassung ist inflationsbedingt. Mit diesem Argument erhöht die Stadt Wien auch die Preise fürs Parken.

Mehrere Wiener Parkscheine unterschiedlicher Gültigkeitsdauer liegen übereinander.

Parken in Wien wird teurer

Für 30 Minuten muss man ab 1. Jänner 1,10 Euro hinblättern, was eine Preissteigerung von 5 Cent bedeutet.

Neue NoVA

Wer sich 2020 ein neues Auto kaufen möchte, sollte sich vorher über dessen Normverbrauch informieren: Mit Jahresbeginn wird ein neues Messerverfahren der CO2-Emissionen für die Ermittlung der NoVA angewendet. Die neue Methode hat zur Folge, dass die CO2-Werte bei Abgasmessungen steigen. Autos mit hohem Treibstoffverbrauch werden teurer, sparsame Modelle günstiger.

Blick aus dem Auto auf einen regnerischen Tag auf der Straße.

Autos mit hohem Verbrauch werden küntig teurer

Die CO2-Messwerte müssen ab April außerdem verpflichtend in den Fahrzeugunterlagen verzeichnet sein. Außerdem wird die motorbezogene Versicherungssteuer mit 1. Oktober 2020 geändert und soll nun erstmals aus ökologischen Gründen auch den Faktor CO2-Ausstoß berücksichtigen.

Auf Schiene

Wer aufgrund den neuen Gesetze lieber gleich aufs Auto verzichtet, kann 2020 stattdessen klimafreundlich in die Ferne reisen. Die ÖBB bieten nämlich neue Ferndestinationen an. Zugreisen von Wien nach Bozen, Krakau oder Satu Mare stehen mehrmals wöchentlich auf dem Fahrplan.

Zudem wird die Strecke Wien-Brüssel ins Repertoire der Nachtverbindungen aufgenommen. Eines der Highlights wird ab Mai die Direktverbindung von Graz über Wien und Dresden in die deutsche Bundeshauptstadt Berlin.

Ein Paar sitzt in einem ÖBB Railjet-Zug und plant eine Reise mit einer Karte.

Die ÖBB bieten neue Fernreisedestinationen an

Apropos Reisen: Es empfiehlt sich, einen Blick in den Reisepass zu werfen. Vor 20 Jahren wurden die Gebühren für die Ausstellung erhöht, weswegen sich viele Österreicher einen neuen Pass holten. Nach Ablauf der Gültigkeit wurden 2010 die Ämter gestürmt. Damit ist 2020 erneut zu rechnen.

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