Patienten müssen Transporte vorab zahlen
Das Rote Kreuz bereitet seine Patienten mit Mitteilungen auf seiner Homepage vor. „Alle Transporte müssen leider direkt den Patienten in Rechnung gestellt werden“, heißt es, gefolgt von Rechenbeispielen: Stadtpauschale Graz mit zwei Sanitätern 26,33 Euro. Kilometertarif Überland 1,30 Euro; zuzüglich einer „Einsatzpauschale“ von 19 Euro.
Ab Montag müssen sich Tausende Steirer damit befassen: Der vertragslose Zustand zwischen Rotem Kreuz und Gebietskrankenkasse bedingt, dass sie ihren Krankentransport vorab zahlen müssen, um das Geld danach bei der Kasse einzufordern.
Abgesehen von der Bürokratie und der Wartezeit bis zur Überweisung dürfte es auch teurer werden: Das Rote Kreuz forderte zunächst ein Plus von 19,5 Prozent, um kostendeckend zu sein, schwenkte nun auf 16 Prozent ein. Das ist der GKK zu viel: Obmann Josef Pesserl beteuert, man zahle schon mehr als gesetzlich nötig.
Jetzt zahlen aber die Patienten selbst, das Rote Kreuz wird kostendeckende Tarife in Rechnung stellen. „Was wir von der GKK verlangen, geben wir an unsere Kunden weiter“, erläutert Andreas Jaklitsch, Geschäftsführer des Roten Kreuz Steiermark. Doch die Kasse wiederum refundiert nur den Kostensatz des letzten Vertrages.
Unter Tarif
Und auch bei anderen Vereinen brodelt es. Der Arbeitersamariterbund macht pro Jahr 30.000 Transporte und fordert, wenigstens so viel dafür zu kriegen wie das Rote Kreuz. „Wir sind derzeit 25 Prozent unter deren Tarif“, rechnet Präsident Peter Scherling vor. „Wir möchten eine Angleichung.“ 400.000 Euro habe man 2012 dazu gezahlt, um die Transporte aufrecht zu erhalten. „Das können wir uns nicht leisten. Wenn nicht bald etwas passiert, kollabiert das System.“
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