Kaiser: "Kärnten darf kein Scheuchtum werden"

Peter Kaiser hat sich ein hohes Ziel gesteckt: Er will Landeshauptmann von Kärnten werden. Als erster Sozialdemokrat nach 24 Jahren, in denen die einst mächtige SPÖ mit derzeit elf Sitzen im Landtag und zwei in der Landesregierung "halbiert" wurde.
Der Doktor der Philosophie (Soziologie und Pädagogik), der seit 2010 den Kärntner Roten vorsitzt, hat sich einen Namen als fleißiger Arbeiter gemacht.
Dem steht nach Ansicht seiner Kritiker fehlendes Charisma gegenüber. Vor allem die Kärntner in Wien wollen für die kommende Landtagswahl eine Persönlichkeit sehen, die "Landesvater" Gerhard Dörfler (FPK) Paroli bieten kann. Infineon-Chefin Monika Kircher-Kohl und Richter Manfred Herrnhofer (bekannt aus dem Birnbacher-Prozess) haben jedoch abgewunken.
Schmerzgrenze
So steht am Samstag bei der Kärnten-Konferenz in Klagenfurt nur der vom Parteivorstand einstimmig vorgeschlagene, 53-jährige Kaiser zur Wahl. Er hört es gern, wenn man ihn als "Anti-Scheuch" bezeichnet. "Ja, wir könnten unterschiedlicher nicht sein. In unserer Grundhaltung, in den persönlichen Zielen und im Zugang in der Öffentlichkeit."
Wo aber liegt beim Wahlergebnis die Schmerzgrenze? "Ich debattiere nicht über Prozentsätze, sondern will das Gefühl vermitteln: Da steht einer, der Kärnten verändern will", sagt Kaiser im KURIER-Gespräch. "Ich sehe mich als Teamleader einer SPÖ, die gefestigt ist. "
Muss die SPÖ dazu nicht stimmenstärkste Partei werden? Kaiser sieht es nicht ganz so. "Wenn die FPK zwölf, dreizehn Prozentpunkte verliert, hat Dörfler kein Anrecht, weiter Landeshauptmann zu sein." In diesem Fall wäre Kaiser bereit, eine Dreierkoalition mit ÖVP und Grünen anzuführen.
Eines steht für ihn fest: "Mit der FPK wird es keine Zusammenarbeit geben. Die wollen aus Kärnten ein ‚Scheuchtum" machen."
Aber zunächst gelte es, endlich einen Wahltermin zu bekommen. "Wir stellen uns auf 3. März ein." Auch wenn kommenden Donnerstag der zehnte Antrag auf vorzeitige Auflösung des Landtages nicht durchgeht, sei das keine Niederlage: "Immerhin wird ein Jahr früher als vorgesehen gewählt."
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