Landestankstellen sind nun Fall für Staatsanwalt
Wie berichtet, gibt es bei den 13 vom Land Kärnten betriebenen Tankstellen, die günstigen Diesel verkaufen, einen Verlust von zwei Millionen Euro. Mehr noch, die vom zuständigen Landesrat Gerhard Köfer, Team Stronach, beauftragte Überprüfung durch die Straßenbauabteilung ergab, dass seit 2004 (Eröffnung der ersten Tankstelle in Klagenfurt) zwei Millionen Liter Diesel „verschwunden“ sind. Für Abteilungsvorstand Volker Bidmon ist das „nicht ungewöhnlich. „Man hat mir gesagt, dass der Treibstoffabgang aus physikalischen Gründen, sprich Temperaturschwankungen, ein bis zwei Prozent ausmacht.“
Weil seit 2004 bereits 100 Millionen Liter verkauft worden seien, befinde man sich innerhalb der Norm. Allerdings: Mit zwei Millionen Liter könnten 40.000 Pkw betankt werden. Diebstahl, wie es ÖVP-Abgeordneter Markus Malle in den Raum stellt, schließt Bidmon aus. „Tanken ist nur mit Chip möglich. Da kann nichts verschwinden.“
Das hat jetzt BZÖ-Chef Josef Bucher auf den Plan gerufen. „Sprit für 30 Millionen Kilometer fehlt – da besteht massiver Verdacht auf kriminelle Handlungen“, sagt er und will der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung zukommen lassen. „Nicht notwendig“, sagt Köfer. Es habe bereits ein Gespräch mit der Anklagebehörde gegeben. Alle Unterlagen werden übermittelt: „Wir sind an einer Aufklärung interessiert. Bei strafbaren Handlungen wird es Konsequenzen geben.“ Eine erste Konsequenz betrifft die Öffnungszeiten. Ab kommender Woche kann nur montags, mittwochs und freitags von 15 bis 19 Uhr getankt werden.
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