Ex-Bezirkshauptmann und Ehefrau erhängt aufgefunden

Ein Mann mit Brille und Schnurrbart blickt in die Kamera.
Hintergründe unklar. Arthur Traußnig war lange Jahre Bezirkshauptmann im Bezirk Wolfsberg.

Die Stadt im Paradies steht auf der Homepage von Wolfsberg im Kärntner Lavanttal.

Am Montag legte sich allerdings ein dunkler Schatten über das Paradies.

Arthur Traußnig, bis Ende 2012 Bezirkshauptmann von Wolfsberg, und seine Ehefrau Claudia waren auf ihrem Anwesen, dem Roggenhof in Michaelsdorf, erhängt aufgefunden worden. Am Nachmittag teilte die Polizei mit, dass die beiden freiwillig aus dem Leben geschieden seien. „Sie gingen gemeinsam in den Tod.“ Offenbar wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Das Paar hinterlässt zwei erwachsene Söhne.

„Wir können uns das nicht erklären“, sagt Wolfsbergs Vizebürgermeister Heinz Hochegger ( FPÖ) im KURIER-Gespräch. „Aber man kann in einen Menschen nicht hineinsehen.“ Angeblich habe sich Traußnig erst kürzlich einer Operation unterziehen müssen.

1990 hatte Jörg Haider den Rechtsanwalt in das Amt des Bezirkschefs gehievt, das er 22 Jahre lang innehatte. Politisch war Traußnig durchaus umstritten; immer wieder löste er Streitereien aus. Zwei Mal wurde der Verstorbene von seinem Amt suspendiert. Kritik gab es auch an seiner Doppelrolle als Bezirkshauptmann und FPÖ-Landtagsabgeordneter.

Traußnig hatte noch so viel vor“, sagt Vizebürgermeister Hochegger. „Er wollte in der Pension nach Kanada reisen und wieder als Rechtsanwalt bei Streitschlichtungen tätig sein.“

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