Kärnten: Gewerkschafter geben sich kämpferisch

19. ÖGB - BUNDESKONGRESS: KATZIAN
Am Freitag starten die Gehaltsverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Land Kärnten.

Für den Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Stefan Sandrieser, ist eines sicher: Nach den Unwettern der vergangenen Tage wird das Land Kärnten nicht mit einem einfachen Danke durchkommen. „Gerade nach dieser extremen Wetterlage hat man erkannt, wie wichtig ein funktionierender und effizienter Betrieb der Landesdienste ist.“ sagt er.

Mit diesem Argument geht Sandrieser in die am Freitag startenden Gehaltsverhandlungen mit dem Land Kärnten. Sie betreffen zum Beispiel Musiklehrer, Landesbedienstete, Angestellte der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft und einige bereits pensionierte Angestellte.

Mindestziele

Die GÖD ist mit mehr als 247.000 Mitgliedern die zweitstärkste Gewerkschaft des ÖGB. Bis 2015 war es aus diesem Grund üblich wie auch in anderen Bundesländern den Bundesabschluss zu übernehmen.

Nach den finanziellen Einschnitten bedingt durch Hypo-Abwicklungsgesellschaft Heta und anderen Altlasten kam man allerdings von dieser Praxis ab. Kärnten konnte es sich schlichtweg nicht mehr leisten, mit dem Bund mitzuziehen.

Nun kommt es am Freitag zum Aufeinandertreffen von Gewerkschaftern, Landeshauptmann Peter Kaiser und Finanzreferentin Gaby Schaunig (beide SPÖ) sowie Ressortleitern.

Das Land scheint mit abwartender Haltung in die Gespräche zu gehen. „Es dürfte allen Beteiligten klar sein, dass die Rahmenbedingungen für das Land Kärnten keine einfachen sind,“ betont Kaisers Pressesprecher Andreas Schäfermeier. Er verweist ebenfalls auf die jüngsten Unwetterkatastrophen und fordert eine rasche Lösung, welche „niemanden überfordert“.

GÖD-Chef Sandrieser scheint andere Ambitionen zu haben. Er wünscht sich mindestens die Durchsetzung des Bundesabschlusses. Dort habe man sich auf eine Anpassung zwischen 2,25 und 3,05 Prozent geeinigt.

Ab 1. Jänner

Für Gernot Nischelwitzer, Obmann der Zentralpersonalvertretung, ist vor allem essenziell, dass der Gehaltsabschluss ab 1. Jänner 2020 seine Gültigkeit hat und die Verhandlungen, wenn möglich schon am kommenden Freitag abgeschlossen sind. Auch für ihn ist kein Ergebnis unter dem Bundesabschluss akzeptabel. „Vorher stehen wir nicht auf.“

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