Innenministerium bestreitet "Presse"-Informationen

Ein Schild mit der Aufschrift „10., Rotenhofgasse“.
Das Innenministerium bestreitet, dass das Informationsleck rund um die Observation des Verdächtigen Lorenz K. eine übereilte Festnahme provoziert haben soll.

Laut einem Bericht in der Zeitung Die Presse ist der 17-jährige Terrorverdächtige am Freitag vor allem deshalb festgenommen worden, weil ein Datenleck innerhalb der Behörden dazu geführt hat, dass die Kronen Zeitung von den Ermittlungen erfahren hat.

Laut Presse war der Staatsschutz eigentlich der Überzeugung gewesen, dass sie den Verdächtigen "unter Kontrolle" hatten. Demnach wollte man den 17-Jährigen weiter beobachten, um mehr über dessen Netzwerk herauszufinden. Da der Staatsschutz aber vermeiden wollte, dass der Jugendliche aus der Zeitung von seiner Beschattung erfährt, wurde er schließlich doch festgenommen.

Das Innenministerium hat am Donnerstag den zurückgewiesen. Es handle sich hierbei um eine "haltlose Spekulation, die nicht zutreffend ist", meinte ein Ressortsprecher gegenüber der APA.

Die Festnahme des 17-Jährigen sei aus einer Observation heraus erfolgt, auf Basis einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft. "Dass es sich dabei um ein geplantes Einschreiten gehandelt hat, ist schon daraus abzuleiten, dass es schon im Vorfeld, nämlich deutlich vor der medialen Berichterstattung, eine Kommandierung der Wiener Polizei gegeben hat, um die geplante Festnahme einsatztaktisch abzusichern", erklärte der Sprecher. Zu den Anti-Terror-Einsätze in Wien und Graz am heutigen Donnerstag äußerte er sich nicht.

Ressortchef Wolfgang Sobotka ( ÖVP) weilte zunächst noch beim Rat der Innenminister in Malta und wird am Nachmittag zurück in Österreich erwartet. Er besucht dann auch den Empfang des neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen in der Hofburg.

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