„Jeder Vierbeiner reagiert anders auf Böller und Feuerwerk“, sagt Reitl. Während sich Katzen dabei verkriechen, bleiben Hunde in der Regel lieber an der Seite ihres Rudelführers. Gerade Besitzer von Welpen, die den Jahreswechsel noch nie erlebt haben, sollten das Gespräch mit dem Veterinärmediziner ihres Vertrauens suchen.
➤Lesen Sie mehr: Kleine Kugel – große Wirkung
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, denn manche Maßnahme will ausprobiert sein, manche braucht einen gewissen Vorlauf. Nicht jeder Hund spricht auf die Inhaltsstoffe gleich gut an, nicht jede Behandlung passt zum Alltag von Haustier und Halter. Darüber hinaus ist der Advent oft hektisch, schließlich haben Tierarzt-Praxen mitunter an den drei Arbeitstagen zwischen Heiligabend und Silvester geschlossen.
Diese Inhaltsstoffe können beruhigen
„Ein Patentrezept für nervöse Hunde gibt es nicht. Deshalb ist es so wichtig, Lösungen rechtzeitig individuell zu besprechen und zu testen“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Im ersten Schritt können Pheromone ausprobiert werden. Halsbänder, die – durch Körperwärme aktiviert – Botenstoffe freisetzen, wirken beruhigend.
Muttermilchproteine, die Hunde aus Welpentagen kennen, können in Kapselform entspannen. Damit diese Mittel im Akutfall greifen, müssen sie spätestens ein Monat vor Neujahr aufgebaut werden. Das gilt genauso für homöopathische Präparate, Bachblüten-Essenzen und Hanföl.
Bei manchen Hunden helfen nur schwere Medikamente
„Bei Vierbeinern, die auf Krach und Leuchtraketen extrem ängstlich reagieren, reichen diese Maßnahmen nicht“, sagt Reitl. Die nebenwirkungsfreie Therapie kann aber eine gute Ergänzung zu Medikamenten sein. Als Basis ermöglicht sie, Patienten kürzer bzw. weniger schwer mit starken Angstlösern zu belasten.
Ein richtiges Ruhigstellen bleibt wirklich nur aller letzter Ausweg. Die Sedierung belastet Herz und Kreislauf und führt zum Kontrollverlust der Körperfunktionen, außerdem ist die richtige Dosierung ein mühsames Herantasten.
Möglichst Haustier schonend behandeln
„Grundsätzlich sollten so wenig Medikamente wie möglich verschrieben werden, zu wenige dürfen es aber nicht sein“, betont Reitl. Angst sei ein elementares Gefühl. Der Halter ist nicht zuletzt nach dem Tierschutzgesetz dazu verpflichtet, seinen Hund vor diesem Leid zu bewahren.
➤Lesen Sie mehr: Tiercoach: So verabreichen Sie einer kranken Katze Tabletten
Der KURIER-Tiercoach schließt: „Angst muss wie Schmerz behandelt werden. Um furchtsame Hunde entsprechend auf Silvester vorzubereiten, sind professionelle Beratung und Behandlung notwendig.“
Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at
Kommentare