Hightech-Geräte für die eigenen Design-Ideen

Ein iPhone wird in eine Holzvorrichtung auf einer Werkbank eingesetzt.
Technische Universität Graz stellt Maschinen zur Verfügung.

"Die Idee ist: Man hat Spaß. Man macht ja nicht in seiner Freizeit etwas, dass einem nicht taugt." Uni-Professor Christian Ramsauer führt durch sein Labor und zeigt auf 3 D-Drucker, 3 D-Scanner, Lasercutter, Schneidplotter, CNC-Fräsmaschine und Sandstrahlmaschine. "Die Maschinen sind so attraktiv, dass eine 15-Jährige, die klassen Schmuck designt, damit klar kommt", ist Ramsauer überzeugt.

Die Geräte stehen im FabLab der Technischen Uni Graz (www.fablab.tugraz.at). Wer mag, kann dort seinen Ideen Leben einhauchen, kostenlos. So entstanden schon Hüllen für Mobiltelefone mit eigenem Design, USB-Sticks mit persönlicher Note oder einfach ein paar Plastikenten. Gearbeitet wird mit mitgebrachtem Holz, Karton oder Acryl sowie einen am Computer gezeichneten Plan oder ein Bild. Dann folgt die Einschulung an den Geräten.

Ängste abbauen

Ramsauer will kreative Menschen anlocken. "Mir geht’s darum, Berührungsängste abzubauen. Die Leute sollen rausgehen und sagen, Produktion ist cool. Produktion verbindet man ja sonst mit Rauch und Schornstein." Offen gesteht der Vorstand des Instituts für Industriebetriebslehre und Innovationsforschung, sich das Konzept abgeschaut zu haben: 350 FabLabs gibt es weltweit, in Österreich ist seines das erste. "Man kann das Rad neu erfinden oder kopieren", kommentiert Ramsauer.

Den Ausgang nahm es allerdings als Werkstatt, die der Uni-Professor für seine Studierenden eingerichtet hat. "Wir haben kleine Maschinen für unsere Studenten gekauft, damit sie ihre Projekte umsetzen können. Auch jetzt tüfteln verschiedene Teams an herausfordernden Projekten, die bis Ende des kommenden Sommersemesters fertig sein müssen. Darunter findet sich etwa ein selbstfliegendes Segelflugzeug, das mit hochauflösenden Kameras an Bord genaue Fotos vom Nationalpark Hohe Tauern machen soll. Oder ein Solarpaneel für Haushalte, um Batterien unabhängig vom Stromnetz laden zu können.

2016 soll das FabLab 170 Quadratmeter groß sein, derzeit sind es 40. sein Mitmachlabor soll während der allgemeinen Öffnungszeiten (Donnerstag, 14 bis 18 Uhr) gratis bleiben, betont TU-Professor Ramsauer.

Vernetzt: FabLab für alle

Das Grazer FabLab ist eine von 350 Werkstätten, die weltweit miteinander vernetzt sind. Der Name ist eine Abkürzung von Fabrication Labratory. Ziel ist, einzelnen Personen jene Geräte zur Verfügung zu stellen, die sonst nur im industriellen Produktionsverfahren eingesetzt werden und privat zu teuer wären.
In Graz können Interessierte unter anderem mit einem 3D-Scanner eine Version eines Bauteils erstellen.

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