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Heimopfer fordert 900.000 Euro vom Land
Missbrauch: Prozess könnte eine neue finanzielle Dimension eröffnen.
15.000 Euro wurden einer heute 70-jährigen gebürtigen Salzburgerin von der Opferschutzkommission des Landes Tirol zugesprochen. Die Anwälte der Frau bezeichnen diesen Betrag als Almosen. Sie haben das Land auf 900.000 Euro geklagt, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet. Ihre Mandantin sei von ihrem 16. bis zu ihrem 18. Lebensjahr als Bewohnerin des Erziehungsheim St. Martin in Schwaz sexuellem Missbrauch und Prügeln ausgesetzt gewesen und habe Schwerstarbeit leisten müssen. Die Klägerin sei so traumatisiert, dass nicht von einer Verjährung auszugehen sei.
Der Prozess könnte eine neue finanzielle Dimension eröffnen. Die Schadenersatzforderung entspricht in etwa der Hälfte aller bisher vom Land geleisteten Zahlungen (rund zwei Millionen Euro) an 234 Missbrauchsopfer in Tiroler Heimen zwischen den 1940er- und 1990er-Jahren.
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