Happy End am Hl. Abend: Ausreißerin wieder bei Eltern

Nachtsicht auf Salzburg mit der Salzach, beleuchteten Gebäuden und Bergen im Hintergrund.
Die 3-jährige Amerikanerin war nächtens in Salzburg unterwegs während die Eltern schliefen.

Eine dreijährige Amerikanerin ist in der Weihnachtsnacht aus einem Hotel in der Stadt Salzburg ausgerissen. Die Polizei forschte ihre bis dahin noch ahnungslosen Eltern aus und führte die Familie wieder zusammen - keine erfundene rührselige Weihnachtsgeschichte, sondern ein tatsächlicher Einsatzbericht.

Gegen Mitternacht rief der Rezeptionist eines Hotels in der Rainerstraße die Polizei. Er hatte auf dem Gehsteig vor dem Haus ein kleines unbegleitetes Mädchen entdeckt und aus der Kälte in Lobby geholt. Als eine Streife eintraf, saß es in Windeln und nur mit Söckchen und einem Nachthemd bekleidet auf einem Sofa. Die Kleine konnte nicht sagen, woher sie kam und wo ihre Mutter ist.

Auf Sofa bei der Polizei geschlafen

Für die Polizisten war schnell klar, dass es sich um eine Touristin handelt, die aus einem Hotel ausgerissen war. Müde und mit weinerlicher Stimme fragte sie nach ihrer Mutter. Die Uniformierten klapperten zunächst mit ihr zahlreiche Hotels in der Nähe ab, aber niemand erkannte das Kind wieder. Deshalb brachten sie es in die Polizeiinspektion Rathaus, wo es auf einem Sofa einschlief.

Nun wurden erneut alle Beherbergungsbetriebe durchgerufen. Auch der Nachtportier eines Hotel in der nahe dem Auffindungsort gelegenen Markus-Sittikus-Straße konnte sich nicht an das Mädchen erinnern. Er durchforstete aber die gesamte Gästeliste und scheute sich auch nicht, die infrage kommenden Personen nach Mitternacht anzurufen.

So geriet er an die Großmutter des Mädchens, die gemeinsam mit ihrer Tochter und deren Ehemann in dem Hotel abgestiegen war. Aufgeschreckt durch die Erkundigungen des Rezeptionisten schauten sie im Zimmer der Kleinen nach: Ihr Bett war leer.

Happy End

Im Taxi eilte die Familie zum Wachzimmer Rathaus, wo das Kind noch immer seelenruhig schlief. Überglücklich konnten sie es wieder in ihre Arme nehmen. "Tränen flossen" heißt es in den Polizeibericht. Die kleine - wie sich herausstellte: dreieinhalbjährige - Ausreißerin dürfte die verschlossene Hotelzimmertüre geöffnet und dann die nächtliche Erkundungstour im Nachthemd gestartet haben.

"Ob die kleine Amerikanerin auf der Suche nach dem Christkind war oder der Vollmond seine Anziehungskraft auf sie ausübte, wird wohl nur sie selbst wissen", schrieben die Polizeibeamten abschließend in ihrem Bericht.

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