Grenzgemeinde bleibt dabei: Fusion nur mit Kärntner Ort

Ein Blick auf die Stadt Friesach in Kärnten mit der romanischen Stiftskirche.
Die meisten Bewohner der kleinen Kommune Dürnstein wollen zum kärntnerischen Friesach.

Ein anderes Ergebnis wäre überraschend gewesen: Die Mehrheit der Bewohner des steirischen Dürnstein sprach sich für eine Fusion mit dem kärntnerischen Friesach aus, wenn es denn schon eine Zusammenlegung geben muss.

Schon jetzt hat die rund 300 Einwohner kleine Gemeinde mehr mit Kärnten zu tun als mit der Steiermark, von der Telefonvorwahl bis zum Schulsprengel. "Wenn wir sterben, werden wir in Kärnten begraben", schildert Lothar Deutz, Obmann der Bürgerinitiative "Pro Dürnstein". Sämtliche Infrastruktur ist ebenfalls im vier Kilometer nahen Friesach und nicht so sehr im elf Kilometer entfernten Neumarkt: Die Dürnsteiner Kinder besuchen dort Kindergarten und Schule, 80 Prozent der Dürnsteiner haben ihre Arbeitsplätze in Kärnten.

Bis zum Höchstgericht

Allerdings soll Dürnstein gemäß der steirischen Gemeindestrukturreform mit Neumarkt fusionieren. Das lehnten 84 Prozent der Bewohner bereits im April in einer Abstimmung ab. Bürgermeisterin Christine Kneisl, SPÖ, ist deshalb eine jener Ortschefinnen, die die Zwangsfusion vor dem Verfassungsgerichtshof per Individualbeschwerde bekämpfen.

Nun schob Deutz’ Bürgerinitiative mit einer Umfrage noch einmal nach: Am liebsten sollte es so bleiben, wie es ist, aber wenn schon, dann Kärnten. 250 Wahlberechtigte wurden per Postwurf befragt, ob sie sich eine Fusion mit Friesach vorstellen könnten. Die Abstimmung lief bis Montagabend, bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe haben 73 Prozent der Wahlberechtigten geantwortet: 72,5 Prozent votierten für Friesach. Allerdings ist das schwer umsetzbar. Damit Gemeinden die Bundesländer wechseln können, muss der Nationalrat mit Zweidrittel-Mehrheit einen entsprechenden Beschluss fassen.

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