21-Jähriger tobte in Grazer Sozialamt

Erst im Vorjahr wurden die Sicherheitsmaßnahmen im Grazer Sozialamt massiv verschärft. Am Dienstagnachmittag zeigten sie Wirkung: Ein 21-jähriger Mann soll gedroht haben, eine Beamten umzubringen. Mittels "stummen Alarms" an der Telefonanlage konnte der Mitarbeiter aber Hilfe holen.
Der junge Grazer kam in das Amt, um sich zu beschweren: Ihm sei Geld nicht überwiesen worden. Der zuständige Beamte erklärte das mit Unterlagen, die dafür fehlten. Das brachte den 21-Jährige aber derart in Rage, dass er dem 48-Jährigen mehrfach drohte, ihn zu töten. Er schleuderte einen Bürosessel auf den Boden und ließ sich nicht beruhigen.
Der Mann bemerkte aber nicht, dass der Beamte den internen Sicherheitsdienst des Magistrats alarmiert hatte. Er ließ sich von den Männern aus dem Raum führen, die Polizei nahm ihn kurz darauf auch vorübergehend fest. Dem 21-Jährigen droht ein Strafverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung.
Messerattacke
Im Jänner 2013 endete ein Zwischenfall mit einem Klienten des Sozialamtes tragisch: Ein Beamter wurde von einem Mann niedergestochen, dessen Antrag auf Mindestsicherung zuvor abgelehnt worden war. Der 21-Jährige wurde deshalb im Juli wegen Mordversuchs zu zehn Jahren Haft verurteilt (nicht rechtskräftig).
Danach wurden die Sicherheitsvorkehrungen verbessert. An den Telefonen wurden Notruftasten installiert, das interne Wachpersonal aufgestockt. Außerdem wurden die Mitarbeiter angewiesen, keine spitzen Gegenstände wie Scheren oder Brieföffner mehr auf den Schreibtischen griffbereit liegen zu lassen. Heuer soll zusätzlich ein zweiter Aufzug im Amtshaus eingebaut werden, um die Klientenströme besser lenken zu können.
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