Gewerkschaft verspricht "heißen Herbst"

Kampfbereit geben sich die rund 7000 Angestellten der Kärntner Landesspitäler. Die Streichung der Ambulanzgebühr-Beteiligung, die angekündigte Nulllohnrunde und die Benachteiligung des Pflegepersonals bei Lohnerhöhungen bergen vor dem Auftakt der Gehaltsverhandlungen am Freitag Konfliktpotenzial. "Es wird ein heißer Herbst, der mit Streiks auf der Straße enden könnte", kündigt Zentralbetriebsrat Arnold Auer an.
Die Vorgespräche mit Arnold Gabriel, Vorstand der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft KABEG, zeigten Fronten auf. Gabriel muss auf Weisung des Landes 17 Millionen Euro einsparen. Er hat die Streichung der Ambulanzgebühr-Beteiligung(Mitarbeiterbeteiligung für externe Leistungen in den Abteilungen Radiologie, Labor, Pathologie – betroffen sind 248 Mediziner) für Ärzte durchgezogen und eine Nulllohnrunde für das gesamte Personal angekündigt.
Waren es im Jänner 2015 die Ärzte, die ihren Unmut in einem Streit ausdrückten, so steigen nun 4500 Pflegekräfte auf die Barrikaden: Die versprochene Gehaltserhöhung – analog zu den Medizinern – scheint vom Tisch. "Es wird ein neues Gehaltsschema für das Pflegepersonal geben. Das muss nicht zwingend zu einer Gehaltserhöhung führen. Die Gewichtung wird auf politischer Ebene entschieden", betont Gabriel.
Und dort regiert der Sparstift. "Ich habe Verständnis für die Forderungen der Angestellten, aber ich habe auch eine Verantwortung dem Land gegenüber. Der finanzielle Rahmen ist eng, sonst drohen Strafzahlungen an den Bund", richtet Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) dem Betriebsrat vor dem Treffen am Freitag aus.
"Miese Stimmung"
"In den KABEG-Häusern herrscht eine äußerst miese Stimmung – vor allem unter den Pflegekräften. Ärzte bekommen mehr Geld, das Pflegepersonal mehr Arbeit", sagt Auer. Die Ungleichbehandlung werde man ebenso wenig dulden wie eine Nulllohnrunde. "Ansonsten fahren wir den Dienstbetrieb runter – das geht bis zum Streik auf der Straße." Gegen die Streichung der Ambulanzgebühr-Beteiligung für Ärzte gehe man übrigens bereits gerichtlich vor.
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