Gewaltschutz: Anstieg bei Betretungs- und Annäherungsverboten

Was das Thema Gewaltschutz betrifft, hat das Innenministerium am Freitag eine entsprechende Statistik für das erste Quartal des heurigen Jahres veröffentlicht. Demnach wurde die Zahl der sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen im Bereich Gewalt in der Privatsphäre im Zeitraum Jänner bis März auf 70 gesteigert. Bei Fallkonferenzen werden von der Sicherheitsbehörde alle an einem Fall beteiligten Institutionen an einen Tisch gebracht. Gemeinsam werden dann Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen abgestimmt.
Zum Vergleich: im Vorjahr waren es insgesamt über 200, 2021 lediglich 57 im gesamten Jahr.
Fast 4.000 Betretungs- und Annäherungsverbote
Von Jänner bis März 2023 gab es 3.844 Betretungs- und Annäherungsverbote (2022 gesamt: 14.643) und mehr als 3.100 Beratungen für Gefährder und Gefährderinnen (2022 gesamt: mehr als 11.900) - rund 90 Prozent sind männlich. Die Zahl der Präventionsbedienstete wurde auf 1.200 gesteigert.
Laut Innenministerium sei der Anstieg der Betretungs- und Annäherungsverbote vor allem auf die Sensibilisierung der gesamten Gesellschaft zurückzuführen und bedeute nicht zwangsläufig eine Zunahme von Gewalt in der Privatsphäre. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP): „Vernetzung ist im Gewaltschutz ein entscheidender Faktor. Durch die weitere Intensivierung der sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen wird die enge Kooperation aller Akteure weiterentwickelt.“
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