Frühstart in die Auto-Party: GTI-Treffen legt schon los

Offiziell heißt es Wörtherseetreffen oder Autonews. Aber wer von dem Aufgebot an Tausenden Autos und Zehntausenden Fans spricht, sagt automatisch GTI-Treffen: Ab 28. Mai findet die Schau zum 33. Mal statt, passenderweise in einer Gemeinde, die Reifen schon im Namen trägt Reifnitz.
Die Polizei rüstet sich, 300 Beamte werden ab 29. Mai Dienst machen, 30 Polizeihunde sind mit dabei. Zu Luft und zu Wasser kommt mit zwei Hubschraubern und drei Polizeibooten ebenfalls Unterstützung, um allzu fröhliche "Gummi, Gummi"-Party-Tiger einzubremsen.
Vor-Saison
Doch von Jahr zu Jahr verlagert und verlängert sich das Treffen: Heuer sind die ersten GTI-Liebhaber bereits gute zehn Tage vor der eigentlichen Veranstaltung in umliegende Gemeinden angereist. Der Gründer einer Facebook-Gruppe im Internet, die zum Boykott des Treffens aufruft, begründet das mit der Angst um die teuer aufgemotzten Fahrzeuge. "Alkohol wurde schon immer getrunken, aber nie in dem Ausmaß wie heute und nicht öffentlich auf den Straßen. Die Leute kommen einfach nicht mehr zum Auto schauen, sondern zum Saufen." Da sorge man sich dann um die Wagen, in die man viel Geld, Zeit und Leidenschaft investiert habe.
Doch laut Polizei-Bilanz scheinen die meisten Fans friedlich. Im Vorjahr kassierte die Polizei 17 Führerscheine ein, es gab nur vier Unfälle mit Verletzten, 86 Mal rückten die Beamten wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Diebstahl aus. 2012 gab es noch weit mehr Vorfälle.
Reifnitz’ Bürgermeister Adolf Stark ärgert sich indes aber über negative Stimmung, die via Internet verbreitet werde. Das sei "Kritik, nur damit man kritisiert". Gut 20 Millionen Euro bringe das Treffen der Region, 140.000 Gäste kamen allein im Vorjahr. Die Reifnitzer Fremdenverkehrsbetriebe machten ein Drittel ihres Jahresumsatzes in diesen paar Tagen. "Davon lebt die ganze Region", ist Stark überzeugt. "Im Ort haben wir ja gar nicht so viele Übernachtungsmöglichkeiten."
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