Freundin getötet: 25-Jähriger in Graz zu 20 Jahren Haft verurteilt

Mehrjährige Haftstrafen für Drogenkuriere in Klagenfurt
Tat im Juni 2017. Das Urteil nicht rechtskräftig.

Zu 20 Jahren Haft ist ein 25-Jähriger am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht verurteilt worden. Die Geschworenen befanden ihn einstimmig für schuldig, im Juni 2017 seine Freundin ermordet zu haben. Er tötete die Frau durch zahlreiche Messerstiche im Zuge eines Streites. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte war geständig, beteuerte aber immer wieder unter Tränen: "Ich habe sie über alles geliebt."

Zwölf Stiche in den Oberkörper und Kehle durchgeschnitten

Staatsanwalt Rudolf Fauler schilderte kurz und prägnant die Fakten: Der heftige Streit, die Selbstmorddrohung der Frau, dann das Ausrasten des Mannes. Er stach mit einem Brotmesser so lange auf sie ein, bis das Messer total verbogen war. Dann ging er in die Küche und holte ein anderes Messer, mit dem er ihr dann die Kehle durchschnitt. Dann rief er die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen.

"Ich will nicht bagatellisieren, mich erschüttert das auch", betonte Verteidiger Hans Lehofer, der die Tat als Totschlag "in begreiflicher Erregung" sah. Der Angeklagte gab an, seine Freundin habe ihn wegen seiner sexuellen Leistungen lächerlich gemacht. "Das haben Sie aber bisher noch nie erzählt", warf der Richter ein. Der Streit sei immer weiter gegangen, schilderte der 25-Jährige, schließlich kam es zu einer "grauenvollen Kettenreaktion".

Die "Kettenreaktion" bestand in der Selbstmorddrohung der Frau, die ein Messer holte, um ihre Drohung zu verstärken. Doch dann ergriff der Mann das Messer und stach auf das am Bett liegende Opfer ein, bis das lange Messer total verbogen war. Anschließend ging er ins Wohnzimmer, beruhigte das drei Monate alte - gemeinsame - Baby und den fünfjährigen Sohn der Frau, bevor er ein anderes Messer holte. Seine Freundin habe "komische Geräusche" von sich gegeben. "Ich wollte sie nicht leiden lassen, da habe ich ihr die Kehle durchgeschnitten", erzählte der Angeklagte.

"Der letzte Schnitt war wie schächten"

"Der letzte Schnitt war wie schächten", bemerkte Richter Rom. Davon wollte der Beschuldigte nichts hören, er weigerte sich auch, sich die Fotos von der Leiche anzuschauen. "Sie müssen mir glauben, ich wollte ihr nichts tun", schluchzte er.

Drei Monate vor der Bluttat hatte der 25-Jährige seiner Freundin angedroht: "Ich schlachte dich ab wie ein Schwein", dafür wurde er auch verurteilt. In einem SMS schrieb er, er werde den gemeinsamen Sohn töten, wenn seine Lebensgefährtin nicht tun würde, was er sagt. "Ich könnte meinem Sohn nie etwas tun, ich bin ein Familienmensch", beteuerte er.

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