Frau in Klagenfurt erstochen: "Ich wollte jemanden töten"

Ein Holzhammer und ein Buch mit einer Justizwaage darauf liegen auf einem Tisch.
28-Jährige stach in Klagenfurt auf Passantin ein, Einweisung in Anstalt

Eine 28-Jährige, die im März dieses Jahres in Klagenfurt auf offener Straße auf eine Frau eingestochen hat, ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden.

Schon Tage vor der Tat hätte sie Mordgedanken gehabt, erklärte die 28-Jährige vor dem Schwurgericht unter Vorsitz von Richter Gerhard Pöllinger. Einmal in ihrem Leben habe sie Täterin sein wollen und nicht immer das Opfer – als Kind sei sie missbraucht worden, insgesamt habe sie sieben Mal versucht, sich das Leben zu nehmen, sagte sie.

Als sie begann, Drogen zu nehmen, hätten sich die Gedanken verstärkt, jemandem etwas antun zu wollen. Und als ihr dann ihr Handy gestohlen wurde, habe sie das Gefühl gehabt, dass jemand büßen müsse. "Ich bin heimgegangen, habe das Messer geholt und wollte jemanden töten. Ich wollte sehen, wie das Licht in den Augen ausgeht", sagte die Frau. "Heute weiß ich, dass es falsch war."

Passanten als Helfer

"Sie hat mit dem Messer ausgeholt wie bei einem Tennisaufschlag und einfach auf die andere Frau eingestochen", zitierte der Staatsanwalt einen der Männer, der dem Opfer zu Hilfe gekommen war. Die 66-Jährige trug einen Stich in die Wange und in die Hand davon – mit der Hand hatte sie einen Stich in den Bauch abgewehrt. Nur mit Mühe war es Passanten gelungen, die 28-Jährige von ihrem Opfer wegzuzerren.

Die psychiatrischen Sachverständigen bewerteten die 28-Jährige am Montag als Patientin mit hohem Aggressionspotenzial und Rückfallsrisiko. Die Geschworenen folgten der Empfehlung zur Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Staatsanwalt und Verteidiger gaben keine Erklärung ab, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

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