Flüchtlinge: Wieder Sonderzüge ab Salzburg

Die Sonderzüge für Flüchtlinge von Salzburg nach Deutschland fahren vorerst doch weiter. Zuvor hieß es, ab Montag würden keine Sonderzüge mehr fahren. Am Montagvormittag wurde begonnen, rund 400 Menschen in eine Garnitur einsteigen zu lassen, die dann Richtung Deutschland ausfahren soll, teilte die Stadt Salzburg am Montag kurz vor Mittag mit.
Bereits am Sonntagabend hatte noch ein Zug den Hauptbahnhof mit rund 400 Reisenden verlassen. Die zum Notquartier umfunktionierte Bahnhofsgarage konnte dadurch geleert werden, einige Dutzend Menschen verbrachten die Nacht im Bahnhofsgebäude. Heute Vormittag wird die Garage wie bereits seit längerem geplant gründlich gereinigt und desinfiziert. Sie wird dann etwa ab 22.00 Uhr wieder für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen.
Seit den Morgenstunden gab es am Montag wieder starken Zustrom von Flüchtlingen zum Hauptbahnhof, bis zum späten Vormittag waren bereits 650 bis 700 Menschen angekommen. "Meine Informationen lauten, dass heute insgesamt zwei Sonderzüge nach Deutschland fahren sollen", sagte Thomas Kerschbaum, Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
10.500 Flüchtlinge am Montag

Ruhig war die Lage zu Wochenbeginn auch in Wien. Nachdem in der Nacht rund 5.700 Betten in Notquartieren in der Bundeshauptstadt belegt waren, befanden sich am Vormittag rund 1.000 Personen auf dem Haupt- und Westbahnhof. "Sie werden laufend mit Sonderzügen der ÖBB Richtung Westen gebracht", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.
8.000 Flüchtlinge in Nickelsdorf

Ruhige Nacht in Oberösterreich
Die vergangene Nacht verlief den Hilfseinsatz für Flüchtlinge betreffend vergleichsweise ruhiger. Das gab das Rote Kreuz Oberösterreich am Montag bekannt. Demnach hat die Hilfsorganisation 1.650 Menschen betreut.
Die Kapazitäten sollen aber weiterhin aufrechterhalten werden. "Wir rechnen auch weiterhin jede Nacht mit einer Vollbelegung", stellte Stefan Neubauer vom Landesverband Oberösterreich fest. Material- sowie Personalplanungen seien bereits bis Mitte Oktober vorgenommen worden.
1.200 Menschen in steirischen Notquartieren

Das Rote Kreuz betreute am Vormittag 830 Flüchtlinge im ehemaligen Euroshopping-Center in Graz-Webling. Gegen Mittag kamen noch etwa 130 hinzu. In der früheren Bellaflora-Halle in Feldkirchen bei Graz waren es um die 260 Personen. Zusätzlich werden Versorgungsdienste am Grazer Hauptbahnhof sowie am Bahnhof in Fürstenfeld vom Rettungsdienst geleistet.
Neues Transitquartier in Wieselburg
Unterdessen entsteht in Niederösterreich auf dem Areal der Messe Wieselburg (Bezirk Scheibbs) ein neues Transitquartier für Flüchtlinge. Es soll bereits am Dienstagnachmittag bezugsfertig sein und 400 Menschen Platz bieten, teilten das Büro des zuständigen Landesrates Maurice Androsch (SPÖ) und das Rote Kreuz NÖ am Montag auf Anfrage mit. Den Aufbau der Unterkunft unterstützten 50 Soldaten des Bundesheeres.
Das Transitquartier in St. Pölten war in der Nacht auf Montag mit 212 Flüchtlingen belegt. Jenes in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) stand leer, weil es nach Angaben von Sonja Kellner vom Roten Kreuz grundgereinigt wurde. Am Abend wurden wieder bis zu 200 Flüchtlinge erwartet.
Das Innenministerium hat bestätigt, dass die Verteilerquartiere derzeit voll ausgelastet seien. Die Antragsteller würden daher mitunter auch in den eigentlich für durchreisende Flüchtlinge vorgesehenen Transitquartieren untergebracht, erklärte Sprecher Alexander Markovits. Es sei auch sichergestellt, dass Personen, die einen Asylantrag in Österreich gestellt haben, registriert und deren Verfahren ordnungsgemäß abgewickelt würden. Unbegleitete minderjährige Antragsteller würden jedenfalls in der Betreuungsstelle Ost, zu der Traiskirchen gehört, untergebracht.
Innsbruck stellt 350 neue Plätze bereit

Die derzeit beherbergten Flüchtlinge, unter die auch solche mit einem positiven Bescheid fallen, seien neben dem Notquartier in einer ehemaligen Tennishalle vor allem in vielen kleineren Einheiten mit bis zu 45 Personen in allen Stadtteilen untergebracht. Neue Unterkünfte seien in Aussicht, so etwa im Haus der Barmherzigen Schwestern im Stadtteil Saggen mit 150 Plätzen. Die Unterbringungs-Quote in der Landeshauptstadt betrage derzeit ein Prozent und sei ein tragbarer Anteil, erklärte Oppitz-Plörer.
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