Flüchtlinge: Tumult in Klagenfurter Transitquartier

Eine Menschenmenge wartet auf einen Bus der STW mit der Aufschrift „Sonderfahrt“.
Streit unter zwei Irakern. Rund 40 Personen mischten sich bei Amtshandlung ein. Tumulte auch in Spielfeld.

In einem Transitquartier für Flüchtlinge in Klagenfurt ist es in der Nacht auf Dienstag zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Irakern, 16 und 22 Jahre alt, gekommen. Als die Polizei den Vorwurf der Körperverletzung untersuchen wollte, mischten sich rund 40 Personen ein, es kam zu einem Tumult. Laut Polizeisprecher Markus Dexl gelang es rasch, die Situation zu beruhigen.

Der 22-jährige Flüchtling hatte dem 16-jährigen Rot-Kreuz-Helfer und Dolmetscher vorgeworfen, ihn beim Schlafen zu stören. Es kam zum Streit, dabei wurde der Jugendliche leicht verletzt. Dexl: "Er hatte einen blauen Fleck und einen Kratzer am Hals." Eine Streife kam, um den Sachverhalt aufzunehmen. Während der Amtshandlung mischten sich immer mehr Menschen ein. Zur Sicherheit riefen die Beamten sämtliche Klagenfurter Streifen und einen Zug der Einsatzeinheit hinzu, die letztlich aber gar nicht mehr nötig waren.

"Der 22-Jährige wurde aus dem Flüchtlingsstrom herausgenommen", sagte Dexl. Im Polizeigefängnis wird er befragt und fremdenpolizeilich behandelt. Wie es mit ihm weitergeht, ob er etwa einen Asylantrag stellt oder nach Slowenien abgeschoben wird, ist noch offen.

Tumulte bei Einreise in Spielfeld

Rund 4.000 Flüchtlinge sind Dienstagabend - für die steirische Exekutive sehr überraschend - in Spielfeld von Slowenien kommend an der Grenze zu Österreich aufgetaucht. Über ihr Eintreffen habe es von den Behörden aus dem Nachbarland keine Information gegeben. Die Menschen drängten in die Steiermark und da viele Hunger hatten, war es bei der Essensausgabe auch zu Tumulten gekommen, so die Polizei.

In der Sammelstelle in Spielfeld waren den ganzen Tag über schon mehrere hunderte Migranten angekommen. Bis 14.00 Uhr waren es zusammen mit Bad Radkersburg etwa 1.400 Schutzsuchende. Doch gegen 17.00 Uhr seien laut Polizeisprecher Wolfgang Braunsar plötzlich und "relativ massiv" etwa 4.000 Leute vor den Barrieren gestanden.

Die Situation sei zu Beginn unübersichtlich gewesen und alle wollten schnell weiter, berichteten die Einsatzkräfte. Tumulte bei der Essensausgabe hätten sich bis in die späten Abendstunden beruhigt. Ein Zug mit rund 500 Flüchtlingen sei ebenfalls schon Richtung Graz losgefahren.

Trotz zweier beheizbarer Großzelte mit Platz für rund 1.000 Menschen müssen nun etwa 3.000 Flüchtlinge im Freien auf die Weiterreise warten. Sie werden vom Roten Kreuz mit Essen versorgt und bekommen medizinische Betreuung. Laut Braunsar sollen sie im Laufe der Nachtstunden mit Bussen in Notquartiere gebracht werden. Gegen 19.00 Uhr hätten keine weiteren Menschen an der Spielfelder Grenze auf die Einreise nach Österreich gewartet.

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