Fliegendes Ersatzteillager für Heeres-Transportflotte

Kurzfristig konnte das Bundesheer seine aus drei Maschinen des Typs "Hercules" bestehende Transportflotte auf vier Stück aufstocken. Aber nur sehr kurzfristig, denn bereits kurz nach der Landung einer britischen Hercules auf dem Flughafen Linz-Hörsching begannen die Demontagearbeiten. Der Neuerwerb dient nämlich als "fliegendes Ersatzteillager".
2003 wurden von den Briten drei gebrauchte C-130 Hercules-Transportflugzeuge gekauft. Die Maschinen sind heute etwa 50 Jahre alt, wurden aber mit Selbstschutz-Einrichtungen und moderner Avionik nachgerüstet. Sie sollen noch lange das Rückgrat der österreichischen Transportflotte bleiben.
Am Donnerstag hob wieder eine Hercules von Großbritannien nach Österreich ab. Die Lockheed C-130K Mk.1 wurde 1967 gebaut und 2013 von der Royal Air Force ausgemustert. In den letzten beiden Jahren wurde sie im walisischen St. Athan gelagert, um sie vor Korrosion zu schützen. Dadurch ist sie noch in einem ausgezeichneten Zustand, was für einen Ersatzteilspender Voraussetzung ist.
Am 10. Dezember wurde die Maschine vom Bundesheer übernommen. Über die Kosten schweigt man sich aus. Nur soviel: Die Einzelbeschaffung der zu lukrierenden Ersatzteile würde fast das Zehnfache kosten.
Der Überstellungsflug von St. Athan nach Linz-Hörsching dauerte dreieinhalb Stunden. Der Flug wurde auch für eine Abfang-Übung mit einer Saab-105-Rotte genutzt. Bei der Landung in Linz-Hörsching warteten schon Techniker, die sofort mit der Zerlegung begannen.
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