Explosion geriet zu Fall für die Kripo

Ein Schild mit der Aufschrift „Polizei“ vor einem Gebäude.
Tragische Wende. Tiroler wurde vermutlich unverschuldet zum Opfer eines hochexplosiven Stoffs

Was zunächst aussah, wie ein verspäteter Silvesterunfall, hat sich zu einem Fall für das Tiroler Landeskriminalamt entwickelt. Wie berichtet ist ein 62-Jähriger am Donnerstagvormittag bei einem Zubau seines Hauses in Zirl in Tirol bei einer Explosion schwer verletzt worden. Der Pensionist könnte möglicher Weise unverschuldet zum tragischen Opfer geworden sein.

Denn am Freitag konnte die Polizei eine Person ausforschen, die zugegeben hat, vor geraumer Zeit mit chemischen Substanzen experimentiert zu haben. Dabei dürfte ein hochexplosiver Stoff entstanden sein, der in der Gartenlaube verwahrt worden ist. Laut Polizei konnte keine Verbindung zum Opfer hergestellt werden. Neben dem Verletzten wurden ein Untermieter, der im Zubau des Hauses wohnt, und ein weiterer Bekannter des 62-Jährigen befragt.

Evakuierung

Dass ein pyrotechnischer Gegenstand der Auslöser für die Explosion war, schien schon am Donnerstagabend äußerst unwahrscheinlich. Der Entschärfungsdienst des Innenministeriums hatte am Unfallort eine Substanz sichergestellt, die sich bei näherer Untersuchung in der Polizeiinspektion als möglicherweise höchst explosiv herausstellte. Sie erschien den Experten derart gefährlich, dass eine Evakuierung von Häuser rund um den Posten angeordnet wurde. Danach wurde das Material in unbewohntem Gebiet entsorgt. Die Straße auf dem Weg dorthin wurde im Zuge eines Großeinsatzes gesperrt.

„Es hat sich um eine pulverförmigen Stoff gehandelt, der sich in einem kleinen Behälter befand“, sagt Ermittler Christoph Hundertpfund vom Landeskriminalamt. Wozu der brisante Mix gedient haben soll, wird Gegenstand weiterer Ermittlungen sein. Im Zuge einer Durchsuchung des betroffenen Objekts konnten die Beamten am Freitag neben Hinweisen auf die chemischen Experimente auch eine abgesägte Schrotflinte samt Munition sicherstellen.

Das Explosionsopfer befindet sich weiter in Spitalsbehandlung. Der Mann musste am Donnerstag wegen einer schweren Verletzung am Bein notoperiert werden. Er konnte aber wieder auf die Normalstation verlegt werden.

Kommentare