"Es hat einen Reißer gemacht und der Lift ist abgestürzt"

Ein Aufzug, der ungebremst in die Tiefe rast. Einige Menschen haben dieses Bild vor Augen, wenn sie mit mulmigem Gefühl einen Lift betreten. Für eine Kärntnerin wurde die Schreckensvision am Mittwochabend Realität: Betina Ogris stürzte in einer neuen Wohnanlage in Maria Rain laut eigenen Aussagen mit dem Lift zwei Stockwerke in die Tiefe und erlitt dabei eine Wirbelsäulenstauchung.
Maria Wakonigstraße in Maria Rain, südlich von Klagenfurt. 15 schmucke Wohnungen wurden dort errichtet. Am Mittwoch erfolgte die Schlüsselübergabe. Die Mieter einer solchen Einheit, Andreas Brunner und Betina Ogris, erledigten im neuen Heim abschließende Arbeiten; Ogris wollte einige Habseligkeiten im Keller deponieren und wählte den Lift. "Plötzlich hat es einen Reißer gemacht und er ist – wie im freien Fall, wie in einem Ringelspiel im Prater – abgestürzt", erzählt sie dem ORF.
Türen klemmten
Damit war das Schockerlebnis nicht beendet. "Die Türe hat geklemmt, der Notruf funktionierte nicht und es gab keinen Handyempfang", berichtet Lebensgefährte Brunner im KURIER-Gespräch. Die Polizei Ferlach konnte die 26-Jährige schließlich bergen. "Laut ärztlicher Diagnose hat sie eine Wirbelsäulenstauchung und einen Schock", berichtet der Freund.
Bauträger der Wohnanlage ist die gemeinnützige "Neue Heimat" in Villach. Geschäftsführer Harald Repar meint: "Das ist ein klarer Mangel am Lift. Die Schuld trägt zu 100 Prozent die Herstellerfirma. Wir werden uns bei ihr schadlos halten."
Der Hersteller selbst bestätigt, dass es einen Vorfall gegeben habe. "Der ist allerdings in jener Phase geschehen, als der Lift den Keller erreichte und abbremsen sollte. Das hat nicht funktioniert und daher wurde der Aufzug durch einen Sicherheitsmechanismus 50 Millimeter unter der Ausstiegsstelle abrupt gestoppt", heißt es. Das könnte man als Absturz empfinden, ein solcher sei aber unmöglich.
Der Lift wurde gesperrt, am Freitag soll ein Sachverständiger den Vorfall prüfen.
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