Ersatzarrest: Wegen Verkehrsstrafen hinter Gittern

Ersatzarrest: Wegen Verkehrsstrafen hinter Gittern
Immer mehr Österreicher können ihre Verwaltungsstrafen nicht bezahlen und müssen deswegen in Haft. Ein Betroffener berichtet.

2.000 Euro musste Christian Skutecky zahlen, weil er mit Alkohol am Steuer erwischt worden war. Nur wenige Wochen später trudelte bereits die nächste Strafe ein: 100 Euro wegen Falschparkens.

„Es ging mir damals sehr schlecht, ich war mitten in meiner Scheidung. Das rechtfertigt die Strafen nicht, aber ich hab einfach den Kopf verloren“, schildert der 36-Jährige. Der dreifache Vater hatte zu dieser Zeit als Tischler gearbeitet, der die Kunden auch direkt Zuhause beliefert hatte. Ein Auto war demnach Voraussetzung für den Beruf.

Wegen der Verkehrsstrafen wurde Skutecky aber der Führerschein abgenommen – wodurch er seinen Job verlor, wenig später auch seine Wohnung. „Ich hatte durch die Verkehrsstrafen insgesamt 48.000 Euro Schulden“, schildert der 36-Jährige. Mehrfach habe er bei der Polizei angefragt, ob er die Strafen in Raten abzahlen könne – jedoch ohne Erfolg.

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