Entminungsdienst sprengt Bombe in Hafenbecken

Das Abzeichen eines IEDD-Teams (Improvised Explosive Device Disposal) auf einer blauen Uniform.
Eine am Meeresboden liegende Fliegerbombe soll entschärft werden. Sie wurde im Hafenbecken von Piran entdeckt.

Experten des Entminungsdienstes im Österreichischen Bundesheer werden in den kommenden Wochen in Slowenien eine am Meeresboden liegende Fliegerbombe entschärfen. Sie wurde im Hafenbecken von Piran entdeckt.

Die slowenische Armee hat sehr viel Erfahrung im Umgang mit Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg und mit noch viel mehr Relikten aus dem Balkankrieg 1991. Ein "Hot Spot" ist auch die Hafenstadt Piran. So hat dort vor wenigen Jahren ein Fischer eine scharfe 1000-Kilogramm-Fliegerbombe mit seinem Schleppnetz ins Boot gehievt und anschließend bei der verdutzten Hafenpolizei abgegeben. Bei der nun gefundenen Bombe dürfte die Sachlage aber sehr kompliziert sein, weshalb die slowenischen Behörden das Bundesheer um Unterstützung ersuchten.

Innerhalb einer Woche sollen vier Taucher des Entminungsdienstes die Fliegerbombe bergen und anschließend, je nach Art der Bombe und des Zünders, entweder sprengen oder entschärfen. Darüber hinaus stellt das Bundesheer die nötige Tauchausrüstung sowie Spreng- und Zündmittel zur Verfügung. Der konkrete Einsatz wird im Rahmen einer vorgestaffelten Erkundung geplant. Der Einsatz muss am kommenden Dienstag noch im Ministerrat abgesegnet werden. Denn trotz der geografischen Nähe handelt es sich rein rechtlich gesehen um einen Auslandseinsatz zur humanitären Hilfe.

Bereits 1991 waren Experten des Entminungsdienstes in den Irak entsandt worden. Taucheinsätze zählen für die 15 Mitarbeiter des Entminungsdienstes genauso zum Alltag wie Einsätze im alpinen Gelände. Die Tauchgruppe des Entminungsdienstes ist im Vorjahr zu 20 Einsätzen ausgerückt und barg rund acht Tonnen Kriegsrelikte aus Österreichs Gewässern.

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