Eines ihrer ersten Worte war "Lei-lei"
Das Ende kam tränenreich. "Eine Stunde lang habe ich geweint", erinnert sich Sophia Telesko.
Am vergangenen Samstag trug sich die kleine Tragödie zu. In Villach, wenige Stunden vor der für heuer letzten Faschingssitzung der Lei-lei-Garde. Es war die sogenannte Fernseh-Sitzung. Jene, die vom ORF heute, am Faschingsdienstag, im Hauptabendprogramm ausgestrahlt wird. Zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Menschen werden das TV-Gerät eingeschaltet haben – und Sophia Telesko als Faschingsprinzessin im bodenlangen, weißen Kleid mit glitzerndem Diadem sehen. Eine strahlende Schönheit. Eine Monarchin auf Zeit. Für die Dauer eines Faschings. Inklusive verweintem Abgang.
Prinzessinnen-Traum
Die 23-jährige Villacherin erfüllte sich mit der Rolle des gekröntes Humor-Oberhaupts einen ihrer größten Wünsche. "Von klein auf wollte ich Faschingsprinzessin sein", sagt sie und wie zur Bestätigung fügt sie an: "Eines meiner ersten Worte war Lei-lei." Klingt komisch, ist es auch.
Das Beweisheimvideo mit O-Ton aus den frühen Neunzigerjahren ist übrigens bei der heurigen TV-Übertragung als Teil des Programms zu sehen.
Telesko nahm einiges in Kauf, um bei insgesamt 13 Vorführungen im Villacher Congress Center vor insgesamt 10.500 Menschen mit ihrem Prinzen, einem Kärntner Unternehmer, durch das Programm zu führen. Sie unterbrach ihr Kräfte raubendes Pharmaziestudium in Wien für die Dauer eines Semesters. "Prinzessin und Studium – das wäre unmöglich gewesen", sagt sie. Warum sie die Prioritäten so gesetzt hat? "Ich glaube, jedes Mädchen träumt davon, einmal Prinzessin zu sein. Ich habe mir diesen Traum erfüllt." Sentimentaler Nachsatz zum bevorstehenden Ende ihrer Regentschaft: "Schöner wird’s wohl nicht mehr werden ..."
Erblich vorbelastet
Wobei, es war wohl nicht nur der Mädchentraum. Auch die erbliche Vorbelastung in Sachen Fasching darf in ihrem Fall nicht unterschätzt werden. Denn Sophias Vater ist Alexander Telesko. Und der hat als Lei-lei-Apotheker 20 Jahre lang die TV-Sitzungen der Villacher Narren eröffnet, hat sich einst zu Österreich bekanntestem Narren hochgeblödelt. Bis er vor zehn Jahren einen für viele überraschenden Schlussstrich zog.
Heuer aber gibt Papa Telesko sein Comeback. Erstmals nach einem Jahrzehnt Pause tritt der Apotheker wieder auf: "Ich habe immer gesagt: In dem Jahr, in dem meine Tochter Faschingsprinzessin sein wird, gehe ich noch einmal auf die Bühne."
Die Rückkehr geriet zum Triumph. Telesko sen. erhielt bei jeder Vorstellung Standing Ovations, seine Nummer überragt das restliche Programm. Höhepunkt ist ein musikalisches Duett: der Herr Papa am Saxofon, die Frau Tochter am Klavier.
Info: ORF 2: Höhepunkte des Villacher Faschings – heute, Dienstag, 20.15 Uhr
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