Die Suche nach den klügsten Senioren der Stadt

Die Suche nach den klügsten Senioren der Stadt
Promi-Physiker Werner Gruber stellt wieder das Fachwissen der Pensionisten auf die Probe

„Was wird im Dialekt ,Fotzhobel’ genannt?“, fragt Werner Gruber in die Runde.

Die digitale Zeitanzeige springt um, die Zeit läuft. Die sechs Teams stecken ihre Köpfe zusammen. Dorit Engl vom Team Pegasus schreibt einen Vorschlag auf das Papier, die anderen nicken. „Jaja, passt“, sagt ihre Tischnachbarin. „Schreib’s auf.“ Zwei Minuten sind schnell vorbei.

Es ist kurz nach 16 Uhr und die Tische im Veranstaltungssaal des Schlossparks Fortuna in Wien-Meidling sind bestens gefüllt. Das Seniorenquiz der Volkshochschule ist eine Institution. Seit mehr als 30 Jahren werden die klügsten Seniorinnen und Senioren Wiens gesucht, zum fünften Mal unter der Moderation von Physiker Werner Gruber.

Die Suche nach den klügsten Senioren der Stadt

„So, Zeit ist um.“ Werner Gruber sammelt den letzten Zettel ein, reicht ihn der Jury zur Auswertung und wirft noch einen kurzen Blick darauf. „Ah, na, das war die falsche Antwort: Schnurrbart. Aber ich hätt’ es auch nicht gewusst.“

Wienerisch für Anfänger

Was mit ,Fotzhobel’ tatsächlich gemeint ist? „Mundharmonika“, rufen ihm einige entgegen. Werner Gruber nickt. Das Wienerische Wort für Schnurrbart liefert er gleich dazu: „Rotzbremse.“ Nachsatz: „Ich weiß, wovon ich spreche.“ Lachen aus dem Publikum. Dann mahnt sie Werner Gruber wieder zur Ruhe. Es geht weiter: „In welchem deutschen Bundesland steht das Schloss Neuschwanstein?“, fragt Werner Gruber. „Also ich hätt’s g’wusst“, ergänzt er. „Aber das ist nicht schwer, ich weiß viel.“

Insgesamt 15 Fragen gilt es für die sechs Teams zu lösen. Die zwei Gruppen mit den meisten Punkten erhalten Preise.

Das Siegerteam hat zudem einen Fixplatz im Finale am 26. November. Die anderen können bei einem der vier weiteren Termine ihr Glück erneut versuchen. Der 66-jährige Horst Konovsky vom Team Pauli wird das bestimmt machen, wenn er nicht gewinnen sollte. Er ist ein begeisterter Quizzer und Rätsellöser – wie die meisten im Raum. Das Kreuzworträtsel in der Zeitung löse er täglich, sagt er. Und die Vorabendsendung „Quizmaster“ lasse er auch so gut wie nie aus. Es sei einfach wichtig, die grauen Zellen zu trainieren.

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Ebenso sieht das die 70-jährige Dorit Engl vom Konkurrenzteam Pegasus. Die Zoologin und studierte Mathematikerin ist schon einmal in der Millionenshow bei Armin Assinger gesessen. Ihre genaue Gewinnsumme will sie nicht sagen. Nur so viel: „Ich habe mir danach ein schönes Auto kaufen können.“

Auch beim Seniorenquiz macht sich ihr Wissen bezahlt: Ihr Team liegt in Führung. Dass Neuschwanstein in Bayern liegt, wussten sie wieder. Nun kann Dorit Engl eine Runde Entspannen: Es ist Publikumsrunde. Denn wer gerne Rätsel löst, aber kein Kandidat sein möchte, kann im Publikum Platz nehmen.

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Vergangenes Jahr haben so insgesamt rund 900 Seniorinnen und Senioren an der Vorstellung teilgenommen.

Tortenfrage

Um die Publikumsgäste aus der Reserve zu locken, können sie bei richtiger Antwort eine kleine Torte gewinnen. Eine Frau im hintersten Eck des Raumes zeigt auf.

Ob sie eine Torte gewinnen möchte? Sie bejaht. Ob sie sie überhaupt essen darf? Sie bejaht wieder. Und ob sie sie auch essen wird? „Aber nein“, antwortet sie, fast entrüstet. „Die ist für meinen lieben Mann.“ Kichern im Raum. Dafür sei der Mann aber sehr schlank, bemerkt Werner Gruber. „Ein guter Hahn wird eben nicht fett“, antwortet die Frau trocken. Noch mehr Kichern im Raum.

Die Suche nach den klügsten Senioren der Stadt

Danach heißt’s wieder konzentrieren für Dorit Engl und die 23 anderen Kandidaten. Drei Fragen sind noch ausständig.

„Und eine Frage extra für Team Pegasus.“ Denn hier sitzt nicht nur die studierte Mathematikerin Dorit Engl, sondern auch der gelernte Physiker Martin Kiff (64). „Wo befindet sich das Ur-Kilo?“ Dorit Engl und Martin Kiff schauen einander an, denken kurz nach. Dann schreiben sie die Lösung auf.

Als Gruber wenig später die Lösung sagt, ist das Team sichtlich erleichtert: Paris. Sie wussten das.

Und damit wissen sie auch, wo sie am 26. November sein werden: beim Finale in der Wiener Urania.

Das Quiz der Volkshochschule

An fünf Terminen können sechs vierköpfige Teams ihr Wissen unter Beweis stellen.

Die Termine: 4. 6.,  Pensionisten-Wohnhaus Hohe Warte / 18. 6.,  Pensionisten-Wohnhaus Mariahilf / 3. 9., Wohnpark Fortuna / 3. 10., Pensionistenhaus Neubau /  Finale: 26. 11., Wiener Urania

Anmelden unter: seniorenquiz@vhs.at oder  01 / 89174-100310

 

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