Corona-Ampel nicht mehr einfärbig: Die Zahlen sinken weiter

Corona-Ampel nicht mehr einfärbig: Die Zahlen sinken weiter
Nach dem Burgenland schaltet die Ampel-Kommission auch NÖ auf Orange. In Spitälern sinkt die Auslastung der Intensivstationen.

Es geht weiter bergab, doch das ist positiv: Am Donnerstag wurden 933 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet -  zum dritten Mal in Folge wurde somit die Tausendermarke unterschritten. Am Donnerstag vergangener Woche wurden noch 1.245 Neuinfektionen gemeldet, also um ein Viertel mehr.

Das stimmt knapp eine Woche vor der Wiedereröffnung der Lokale, Hotels und Freizeiteinrichtungen in Österreich optimistisch. Auch die Corona-Ampel bewegte sich nach der Bewertung durch die zuständige Kommission am Mittwochabend wieder ein Stückchen weg vom eintönigen Rot.

Nachdem das Burgenland bereits vor einer Woche auf Orange hinunter gestuft wurde (hohes Risiko), folgte am Mittwoch nun auch Niederösterreich. Alle anderen Bundesländer sowie die Bundeshauptstadt Wien, aber auch Österreich als Gesamtes behielten die rote Einstufung bei – das bedeutet ein sehr hohes Risiko.

Faktisch hat die Farbeinteilung keine Folgen, dennoch ist sie ein Signal: Rückstufungen auf eine andere Farbe bedeuten, dass die 7-Tage-Inzidenzen also die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesunken sind.

20 Tage unter 100

Um Orange zu erreichen, muss dieser Wert nämlich unter 100 fallen, und das konsequent über 20 Tage in Folge. Niederösterreich lag mit Stand Mittwoch bei einer 7-Tage-Inzidenz von 63,5, das Burgenland sogar bei 47,5. Können die Werte dort weitere 19 Tage unter 50 gehalten werden, ist das Burgenland als erstes Bundesland schon unterwegs in Richtung Gelb, also zum mittleren Risiko.

Bis auf die Steiermark und ausgerechnet die Modellregion Vorarlberg dort öffnete die Gastronomie bereits Mitte März sind bereits alle Bundesländer seit Kurzem unter der Inzidenz von 100. Allerdings noch nicht lange genug, um wie Niederösterreich und das Burgenland die Ampelfarbe wechseln zu können. Vorarlberg liegt derzeit jedoch bei 152,6, die Steiermark bei 120,2; Österreich als Gesamtes rangiert bei 89,1. Die Ampel-Kommission streicht aber einen Aspekt lobend hervor, nämlich das „rasche Abfallen des Infektionsgeschehens in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg sowie in Wien“.

Musterbezirke

Auf Bezirksebene sind 37 von 96 Bezirken bereits unter einer Inzidenz von 100, weitere 19 unter 50: Die Musterschüler sind derzeit Waidhofen an der Thaya (NÖ) mit 11,7; Schwaz in Tirol mit 15,4 (der Bezirk wurde in einer Sonderaktion mit Pfizer-Serum durchgeimpft) sowie Jennersdorf im Burgenland mit 29,2. Die höchsten 7-Tage-Inzidenzen weisen dagegen Murau mit 199,7 sowie Murtal mit 199,4 (beide Steiermark) und Dornbirn in Vorarlberg mit 188 auf.

Dank der generell rückläufigen Infektionsfälle bewertet die Ampel-Kommission „die Öffnungsschritte ab 19. Mai als gerechtfertigt“. Außerdem entspanne sich die Situation in den Krankenhäusern allmählich: „Die covid-spezifische Belastung der Intensivstationen lag per

11. Mai bei 17,4 Prozent bezogen auf alle gemeldeten Intensivbetten für Erwachsene“, hielt die Kommission fest. „Die Prognoserechnungen zeigen einen weiteren Rückgang auf ein Niveau von rund zehn Prozent.“

Eine Überbelastung des Gesundheitssystems sei damit „zeitnah nicht zu erwarten“, aber dennoch warnen die Experten: Da viele Infektionen im privaten Bereich passieren, sei auch nach den Öffnungsschritten Vorsicht geboten.

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