Causa Schrott: Abgeordnete übernimmt nach Rücktritt Tiroler JVP

Dominik Schrott.
Durch den Rücktritt von Schrott hat die Jugendorganisation ihren Chef verloren

Innsbruck. Als Chef der Tiroler JVP war Dominik Schrott Gefolgsmann von Bundeskanzler Sebastian Kurz und als solcher türkiser Frontmann in der schwarzen Tiroler Landespartei. Erst im Herbst in den Nationalrat eingezogen, musste Schrott am vergangenen Sonntag das Handtuch werfen.

Der Ötztaler war, wie berichtet, wegen eines offenbar getürkten Gewinnspiels während seines Vorzugsstimmenwahlkampfs und einer vom Land Tirol geförderten aber bis heute nicht existenten Wander-App in Bedrängnis geraten. Er kündigte den Rücktritt von allen politischen Ämtern an.

Die Tiroler JVP hat nun die Nachfolge geklärt. Die Landtagsabgeordnete Sophia Kircher hat interimistisch die Führung der Jugendorganisation übernommen. In den kommenden Wochen sollen die Weichen für einen Landestag gestellt werden. Im Nationalrat soll Elisabeth Pfurtscheller, die Schrott in einem hart geführten internen Wahlkampf hinter sich ließ, nachfolgen.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) kündigte in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung an, dass die Partei aus der Affäre „entsprechende Schlüsse“ ziehen werde – etwa gehe es darum, wie die Aggressivität in Wahlauseinandersetzungen vermieden werden kann. Schrotts Wahlkampf hatte auch innerhalb der Tiroler Volkspartei für Kritik gesorgt.

Der Ötztaler muss indes, wie berichtet, bis Montag Unterlagen nachreichen, um den Verdacht von förderwidriger Verwendung von Landesmitteln zu entkräften. Als Obmann des Vereins „Kinderwelt Tirol“ erhielt er 24.000 Euro zum Aufsetzen einer Wander-App. Am Freitag konnte er der Familien-Abteilung des Landes keine funktionierende Online-Plattform präsentieren. Am Montag muss Schrott weitere Dokumente vorlegen.

Christian Willim

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