"Bruno Graz" kommt aus Liezen
Holzingers Traum von der TV-Bühne lebt weiter: Im
Duett setzte sich der 22-jährige Steirer gegen Mitbewerber Bec
Lavelle durch
Sein erster Auftritt? "Überhaupt?", fragt Johannes zurück und grinst. "Da war was zum Abschied der Kindergarten-Leiterin. Und dann Silvester der Jahrtausendwende, am Hauptplatz von Liezen."
Dort gab Johannes Holzinger als Achtjähriger Kiddy-Contest-Lieder zum Besten. Heute, als 22-Jähriger, sind es eher Coverversionen von "Video Games" oder "You". Seit ein paar Wochen ist das Publikum auch bedeutend größer als im Kindergarten oder am Hauptplatz: Holzinger singt bei " The Voice of Germany". Zuletzt setzte er sich mit "I see fire" aus dem "Hobbit"-Film gegen Mitbewerberin Bec Lavelle durch und stieg eine Runde auf.
Eine Runde weiterkommen will Holzinger aber nicht nur in der Show, sondern auch auf der Universität. Der 22-Jährige studiert Jus in Graz, ist im fünften Semester und büffelt gerade Strafrecht, das für die nächste Prüfung ansteht. Das hat er vom Papa: Erich Holzinger ist Anwalt in Liezen. "Der Papa erfüllt aber so gar nicht das typische Bild eines Anwalts. Er ist überhaupt nicht verstaubt", lobt der Sohn.
Geerbtes Talent
Das macht übrigens die gesamte Familie bei den Auftritten des talentierten Juniors. "Die sind alle sehr stolz und sind immer hinter mir gestanden."
Sänger oder Jurist?
Allerdings sähe es sein Vater wohl nicht so gerne, würde er das Jus-Studium zugunsten einer Sängerkarriere schmeißen. "Damit hätt’ er keine Freude. Er würd’ wünschen, dass ich es fertig mache, damit ich etwas habe, worauf ich zurückgreifen kann." Ob er Jurist oder doch Künstler werden will, hat der junge Mann aber noch nicht entschieden. "Das ist ein Zwiespalt." Ohne die Chance bei der TV-Show würde er vermutlich gar nicht darüber nachdenken, gibt Johannes zu.
Die Entscheidung, neben dem Jusstudium auch noch eine Gesangsausbildung an der Kunstuni zu beginnen, wurde wegen "The Voice" vertagt. Jetzt zählt die Show. "Am Anfang ist es in erster Linie darum gegangen, das Business von innen kennenzulernen und Leute zu treffen", erklärt Johannes seine Gründe, mitzumachen. "Mit jeder Runde denk’ ich mir, es ist cool, wenn ich diese Runde schaffen würde. Es geht bei jedem Mal um mehr, man leckt dann schon Blut."
Eigene Band hat der Steirer noch keine, dafür komponiert er. Nur mit den passenden Worten hapert es. "Ich hab’ Schwierigkeiten mit dem Schreiben von Texten. Das muss mir noch jemand beibringen."
Auch einen Spitznamen hat der Jungstar bereits: "Meine Coaches haben gesagt, du siehst Bruno Mars ähnlich. Jetzt bist du Bruno Graz. Es gefällt mir", schmunzelt Johannes, auch wenn er eigentlich aus Liezen kommt.
" The Voice of Germany" ist eine Gesangs-Casting-Show, die von Pro Sieben und Sat 1 gesendet wird. Das Format selbst stammt aus den Niederlanden. Heuer findet bereits die vierte Staffel statt. In der ersten Phase treten rund 150 Künstler auf, die Jury-Mitglieder drehen ihnen den Rücken zu: Dreht sich ein Juror um, kommt dieser Sänger weiter. Danach folgen " Battles" genannte Duette, zum Schluss die Live-Shows.
JurorenJeder der Kandidaten gehört zu einem Team, das von einem bekannten Künstler betreut wird, sie werden als Coaches bezeichnet. Die Sänger fungieren in der Show auch als Juroren. In der aktuellen Staffel sind dies Stefanie Kloß ("Silbermond") , Rea Garvey, Michi Beck und Smudo ("Fantastische Vier") sowie Samu Haber (" Sunrise Avenue"). Zuvor waren auch Nena und Xavier Naidoo als Coaches mit von der Partie.
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