Bogen-Attacke auf Ex in Bad Ischl: Komplize ausgeforscht

Symbolbild
Ein 49-Jähriger gestand, dem Schützen trotz einer laufenden Großfahndung Unterschlupf in seiner Wohnung gewährt zu haben.

Nach der Bogen-Attacke am 5. Juni, bei der ein 50-Jähriger in Bad Ischl einen Pfeil in Richtung seiner Ex-Lebensgefährtin abgeschossen haben soll, hat die Polizei einen Helfer des Verdächtigen ausgeforscht. Demnach soll ein 49-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck trotz laufender Großfahndung dem Verdächtigen Unterschlupf gewährt und andere Hilfsdienste geleistet haben.

Abgeholt und aufgenommen

Der 49-Jährige soll den Schützen am 6. Juni aus dessen Unterschlupf abgeholt und in seinem Wohnhaus aufgenommen haben, berichtete die Polizei am Freitagabend. Am 7. Juni brachte er den 50-Jährigen nach Bad Goisern, wo dieser nach einem anonymen Hinweis festgenommen wurde.

Der 49-Jährige soll darüber hinaus das Mobiltelefon des Gesuchten an sich genommen haben. Das Handy fanden die Ermittler im Haus des Komplizen. Laut Polizei gestand der 49-Jährige die ihm zur Last gelegten Fakten, er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

"Ich will nicht mehr"

Hintergrund des Vorfalls am 5. Juni dürfte die Trennung des Paares vor etwa drei Wochen gewesen sein. Die Frau hatte ihren Ex-Freund, der nicht mehr bei ihr wohnte, bereits Mittwochfrüh als vermisst gemeldet, nachdem sie einen Zettel mit der Botschaft "Ich will nicht mehr" gefunden hatte. Am Abend des 5. Juni flog dann plötzlich ein Pfeil in Richtung der 50-Jährigen, als sie gerade vor dem Haus auf der Gartenbank saß. Sie wurde nicht getroffen.

Die Polizei ging von Beginn an davon aus, dass der Schütze ihr ehemaliger Lebensgefährte war, denn der Pfeil gehörte ihm. Es lief eine groß angelegte Suchaktion an.

Bisher kein Geständnis

Bei seiner Festnahme übergab der mutmaßliche Schütze den Beamten eine Sportarmbrust, einen Sportbogen sowie unzählige Pfeile. In seinem Unterschlupf stellten die Ermittler zahlreiche weitere Waffen sicher. Der 50-Jährige hat bisher nicht gestanden. Er wurde am 8. Juni in die Justizanstalt Wels überstellt. Über ihn wurde Untersuchungshaft verhängt.

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