Autofahrer wollte über abgerissene Brücke fahren

Zwei Todesopfer und ein Verletzter – so lautet die Bilanz eines schweren Autounfalls, der sich am Montagabend in Sinabelkirchen ereignete. Ein 81-jähriger Pensionist übersah erst, dass er in eine Baustelle einfuhr und in der Folge eine Fahrverbotstafel, die aufgestellt worden war, weil man eine alte Brücke abgerissen hatte.
Der Wagen schlitterte über die Uferböschung und kam rund zehn Meter tiefer im Hochwasser führenden Ilzbach zu liegen. Der Fahrer und sein 77-jähriger Bruder am Beifahrersitz konnten sich über ein Fenster retten. Die 80-jährige Ehefrau des Fahrzeuglenkers, sein 89-jähriger Schwager sowie seine 83-jährige Schwester blieben im Fond zurück. Erst die Feuerwehr konnte die Pensionisten vom Rücksitz bergen – für die Ehefrau und den Schwager kam die Hilfe zu spät: sämtliche Versuche, sie zu reanimieren, blieben erfolglos. Sie dürften ertrunken sein. Die Schwester erlitt mehrere Knochenbrüche.
Der Unfall gibt Rätsel auf: die Brücke wurde vor sechs Wochen entfernt – das hätte der einheimische Fahrer wissen müssen, so der Tenor bei den Einsatzkräften. Weiters gab es ein Absperrgitter, was laut Angaben des 81-Jährigen am Boden gelegen sein soll. „Das müssen wir prüfen, aber es gibt definitiv eine Fahrverbotstafel. Das Fahrzeug wurde beschlagnahmt“, sagt Chefinspektor Wolfgang Braunsar. Für Feuerwehreinsatzleiter Heribert Pratscher ist der Unfallhergang „nicht erklärbar. Der Asphalt war abgetragen, das hätte der Lenker bemerken müssen.“
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