Aus „Langeweile“ 56 Straftaten begangen: 30.000 Euro Schaden

Gesprengte Wartehäuschen und Mülltonnen, falsche Verkehrskontrollen, terrorisierte Camper und etliche Diebstähle, bei denen u.a. ein riesiger aufblasbarer Weihnachtsmann erbeutet wurde – das Sündenregister einer in OÖ aufgeflogenen Jugendbande dürfte lang sein. Es umfasst laut Polizei 56 Straftaten mit mehr als 30.000 Euro Schaden. Die 17 bis 19 Jahre alten Verdächtigen sind geständig. Ihr Motiv: Langeweile.
Vier der Jugendlichen aus dem Bezirk Wels-Land wurden Ende des Vorjahres erwischt, als sie in Altmünster (Bezirk Gmunden) Fahrzeuganhaltungen und Verkehrskontrollen durchführten. Ausgerüstet waren sie mit einem Funkgerät und einer Taschenlampe, die sie aus einem Feuerwehrdepot gestohlen hatten.
Im Lauf der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die vier Burschen gemeinsam mit einem fünften im zweiten Halbjahr 2015 noch viel mehr angestellt hatten: In einem Schotterwerk dürften sie einen dort abgestellten Radlader in Betrieb genommen und damit einen Schranken beschädigt haben. Sie sollen auch drei Bus-Wartehäuschen und etliche Mülltonnen mit Böllern gesprengt haben. Angeblich bewarfen sie auch Hauswände und Autos mit – gestohlenen – Kürbissen und Eiern oder besprühten Brückensockel und Verkehrszeichen.
Im Weißenbachtal dürfte die Bande die Insassen eines Wohnmobils in Angst und Schrecken versetzt haben: Die Jugendlichen – maskiert mit Sturmhauben und ausgerüstet mit allerlei Werkzeug – warfen Böller unter das Fahrzeug und leuchteten mit einer Taschenlampe hinein.
Auch mehrere Einbrüche und Diebstähle werden der Gruppe zur Last gelegt. U.a. erbeuteten sie vermutlich einen sechs Meter großen, aufblasbaren Weihnachtsmann. Diesen stellten sie dann bei einer Feier auf. Einer der Burschen soll beim Lake Festival 2015 in Graz aus Zelten Handys, Uhren und Parfums gestohlen haben. Bei einem der Verdächtigen fand die Polizei ein Schlagring und eine Gaspistole. Gegen ihn wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Alle fünf werden angezeigt.
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