Auf der Schallaburg die Welt mit Kinderaugen sehen

Zwei Frauen betrachten in einer Ausstellung überdimensionale Figuren und Möbel.
„Was bedeutet Kindsein überhaupt?“ – dieser Frage nähert sich die Schallaburg in ihrer neuen Schau an.

Erst kann sie gar nicht schnell genug vorbei sein, dann wünscht man sie sich zurück: Kaum ein Lebensabschnitt prägt den Menschen so sehr wie die Kindheit.

Doch was heißt es eigentlich ein Kind zu sein? Dieser Frage nähert sich die Schallaburg (Bezirk Melk) in ihrer neuen Ausstellung nun von den verschiedensten Blickwinkeln aus an.

Und das im wahrsten Sinne: Gleich im zweiten der insgesamt 15 Ausstellungsräume werden die Besucher zu einem Perspektivenwechsel eingeladen. Denn Kinder sehen die Welt nicht nur anders, weil sie kleiner sind, sondern auch, weil ihre Sinne noch nicht ganz ausgebildet sind.

Viele Fragen

Doch auch die Welt sieht Kinder anders, wobei sich die Wahrnehmung im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Die Ausstellung wirft anhand von zwölf Themen deshalb auch einen Blick in die Vergangenheit. Diskutiert werden aber auch aktuelle Fragen: Was darf ein Kind, was ist verboten? Wo müssen Kinder geschützt werden? Wo benötigen sie Freiheit, um sich entfalten zu können?

So abwechslungsreich wie die Inhalte der Ausstellung selbst ist auch die Architektur der Räume in der Schallaburg gestaltet. Denn: „Kindsein bedeutet für jeden Menschen etwas anderes“, ist der gebürtig aus Melk stammende Kurator der Schau Dominik Heher überzeugt. „Die Ausstellung möchte daher nicht belehren, sondern alle Besucherinnen und Besucher mit ihren eigenen Erinnerungen, Erfahrungen und Ansichten wiederfinden, diese reflektieren und vielleicht sogar überdenken.“

In einem Ausstellungsraum interagieren drei Personen mit einer bunten, modularen Installation.

Eine Frau kniet in einem Spiegelraum mit Gemälden an den Wänden.

Eine Ausstellung mit Kinderspielzeug und Möbeln in einem hellen Raum.

Zwei kleine Mädchen betrachten ein Ausstellungsstück in einem Museum.

In einem Museum interagieren Besucher mit verschiedenen Ausstellungsstücken.

Ein Ausstellungsraum mit Kunstwerken und Texten zum Thema Kindheit und Erwachsenwerden.

Ein Ausstellungsraum mit zwei Holzstühlen und einer Vitrine voller Dokumente und Artefakte.

Denn was wir glauben, über das Kindsein zu wissen, befindet sich in stetem Wandel. So sprach Psychologin Sabine Völkl-Kernstock bei der Ausstellungseröffnung Publikationen an, „die sowohl die Kindheit als auch das gesunde Aufwachsen der jungen Generation durch zu hohen Stress und nicht adäquate Entwicklungsräume in immenser Gefahr sehen“, so die Expertin.

Blick auf den Innenhof von Schloss Porcia in Spittal an der Drau.

Kinder kommen zu Wort

Oft kommen auch die Kinder nicht selbst zu Wort – anders auf der Schallaburg. In einem Gesprächslabor mit dem Titel „Jetzt verstehen wir uns!“ wird beleuchtet, was es zum besseren Gelingen einer generationsübergreifenden Kommunikation braucht. Lösungsansätze liefert dabei auch eine Schulgruppe der NMS Loosdorf, wie Schallaburg-Geschäftsführer Peter Fritz erzählt.

Fragen und Herausforderungen rund um das Heranwachsen im Heute diskutieren Experten in der Reihe „Arkadenhof-Gespräche“. Hörbare Infos und Anregungen zur Ausstellung bietet auch der Podcast „SchallaCast“. Als historisches Abenteuer rund um die Geschichte der Schallaburg ist der Escape Room mit dem Titel „Unter Verdacht! – Die Akten Losenstein“ konzipiert.

Zu sehen ist die Schau „Kind sein“ noch bis zum 5. November.

Ein besonders günstiger Termin für einen Familienausflug zur Schallaburg bietet sich am kommenden Sonntag, dem 21. Mai. Da lädt nämlich die NÖ Familienland GmbH zum NÖ Familienfest im historischen Ambiente. Zwischen 9 und 18 Uhr erwartet Besucher ein buntes Rahmenprogramm mit Kreativ- und Bewegungsstationen, Theatervorstellungen, Kinderpolizei und speziellen Familienführungen durch die Ausstellung. Für Familienpass-Besitzer ist der Eintritt vergünstigt. Info:

www.noe-familienland.at

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