Asbest: Streit um Bauschutt-These

Asbest wurde auf einer Ackerfläche im Görtschitztal gefunden
Umweltschutzorganisation hat Hinweise auf weitere Depots

Verwirrung herrscht nach den Asbestfunden auf einem Acker im Görtschitztal: Während das Land von einer begrenzten Belastung spricht, liegen der Umweltschutzorganisation Global 2000 Hinweise für weitere Asbest-Depots vor. Kärntens Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) war am Donnerstag bemüht, den Ball flach zu halten. "Es handelt sich um eine punktuell begrenzte Belastung durch Asbestvorkommen in Bauschutt, der vor Jahrzehnten vergraben wurde." Sollten Hinweise auf weitere Asbest-Ablagerungen einlangen, werde man denen nachgehen. Aktiv werde man aber nicht nach angeblichen weiteren Depots suchen.

Dass diese existieren, behauptet Global 2000. Laut Aussagen eines Anrainers seien am betroffenen Grundstück Mitte der 70er-Jahre mehrere Lkw-Ladungen an Asbest vergraben worden. Diese Vorgehensweise betreffe weitere Flächen, die "im zweistelligen Bereich liegen" sollen.

Hoher Asbestgehalt

Außerdem sei die Bauschutt-These des Landes nicht plausibel. Dafür sei der Asbestgehalt zu hoch und weiters deute der optische Eindruck des Fundes auf das Vorliegen von Produktionsabfällen hin. Vergraben von Asbest sei einst im Tal die Standard-Entsorgungsmethode gewesen.

Ob damit gegen damals gültiges Recht verstoßen wurde, ist fraglich. "Einst mangelte es an klaren gesetzlichen Regelungen für die Behandlung und Entsorgung von Produktionsabfällen", sagt Robert Sedlacek, Gerichtssachverständiger für Asbest und Umweltschäden.

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