Albtraum bei Autofahrt: Pfosten traf entgegenkommenden Pkw

Ich biege um die Kurve und dann hab’ ich nur noch den Balken vor mir gesehen.“ Zwei Tage nach dem Horrorunfall kann Michaela Köppel schon ein bisschen besser damit umgehen: Auf der Fahrt zur Arbeit krachte ein meterlanger Holzpfosten mit voller Wucht gegen die Windschutzscheibe ihres Autos. Er lag quer über der Ladefläche eines entgegenkommenden Pritschenwagens. Die 42-jährige Weststeirerin blieb unverletzt, der Lenker des Klein-Lkw und sein Beifahrer begingen Fahrerflucht.
Mittwoch kurz nach sieben Uhr Früh war Köppel wie gewohnt auf der L 301 in Richtung Graz unterwegs, eine stark frequentierte, kurvenreiche Strecke. Bei Niederberg in Graz-Umgebung kam es zum Unfall: Meterweit habe einer der vierkantigen Holzbalken über den voll beladenen Pritschenwagen hinausgeragt. „Es ist sehr schnell gegangen“, schildert die zweifache Mutter. „Ausweichen war nicht möglich, hinter mir waren auch Autos.“ Das Holz prallte gegen die Fahrerseite, durchschlug die Scheibe aber nicht. Das war Köppels Rettung. „Da haben mehrere Schutzengel zusammengearbeitet.“
Sie schaffte es, den Wagen ein Stück entfernt an einer Bushaltestelle anzuhalten. „Und da sehe ich, dass die Männer im Pritschenwagen gestoppt haben.“
Gerufen und gewunken
Doch nicht, um ihr zu helfen. „Die haben nur den Pfosten gesichert und sind wieder eingestiegen“, ärgert sich die Steirerin. „Ich bin dann auf sie zu, die Straße hinunter und habe gerufen und gewunken. Die müssen mich gesehen haben. Aber die sind einfach weiter.“ Wie übrigens auch viele weitere Autolenker, die an ihr vorbeigefahren seien. „Es war flüssiger Verkehr, es muss Leute gegeben haben, die das gesehen haben.“ Zunächst sei sie zornig gewesen, jetzt nur noch dankbar über den glimpflichen Ausgang.
Leider konnte Köppel jedoch das Kennzeichen des Pritschenwagens nicht erkennen, deshalb ist die Polizei Hitzendorf auf Mithilfe von Zeugen angewiesen (Tel. 059 133 6141).
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