Ärger im Friaul über Kampagne gegen Lignano

Eine große Menschenmenge feiert bei einem Open-Air-Konzert am Strand.
Die Werbeaktion eines österreichischen Reiseveranstalters lässt die Gemüter in Norditalien hochgehen.

Werbung soll Aufmerksamkeit erregen. Die Kampagne eines privaten Reiseveranstalters in Kärnten hat nun bis nach Italien gewirkt und dort ein erbostes Echo in Friaul Julisch Venetien ausgelöst. Die Präsidentin der norditalienischen Region, Debora Serracchiani, protestierte in einem Brief an den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und an die österreichische Botschaft in Rom gegen die Werbeaktion.

" Pfingsten: Lignano ist heuer in Kroatien", heißt es auf dem Plakat des Eventreise-Veranstalters Springbreak Europe, das zuletzt in Klagenfurt und in mehreren Kärntner Ortschaften erschienen ist. Es sei "unangenehm", dass österreichische Reiseveranstalter mit einer "verleumderischen Werbekampagne" und haltlosen Slogans den Badeort in schlechtes Licht stelle, schrieb Friauls Präsidentin. Serracchiani forderte einen sofortigen Stopp der Werbekampagne. Diese gefährde die "guten Nachbarbeziehungen".

"Wir haben Verständnis für den Protest. Es handelt sich jedoch um die Kampagne eines privaten Unternehmens, auf das wir keinen Einfluss haben", sagte Kaisers Pressesprecher Andreas Schäfermeier am Freitag. Die guten Beziehungen zwischen Kärnten und Friaul würden dadurch nicht nachhaltig beeinträchtigt. "Wir werden die Unstimmigkeit auf kurzem Wege ausräumen", sagte Schäfermeier.

Berlusconi im Fiat

Zu Unstimmigkeiten mit Italien haben vor rund einem Jahr auch Plakate in Tirol geführt. Die ÖVP warnte im Landtagswahlkampf vor "italienischen Verhältnissen" und ließ auf dem Bild Italiens Ex-Premiers Silvio Berlusconi einen Fiat 500 zu Schrott fahren. Dessen Partei forderte den Ausschluss der ÖVP aus der Europäischen Volkspartei. Der Aufruf verpuffte. Der ÖVP Tirol verschafften die Plakate Rückenwind im Wahlkampf-Endspurt.

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