20 Opfer liegen noch immer im Spital

Ein dunkler Kombi steht auf der Herrengasse in der Nähe eines Cafés.
Wiener Rechtsanwältin übernimmt die Verteidigung des mutmaßlichen Amokfahrers.

Täglich melden sich weitere Zeugen bei der Polizei, bieten Fotos oder kurze Videosequenzen an, die sie mit ihren Mobiltelefonen gemacht haben: Fünf Tage nach der Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt hat nun auch das Zusammentragen von Informationen begonnen, die Puzzlestücken gleichen.

Eines dieser Teile wurde via ORF veröffentlicht: Das Video aus der Überwachungskamera eines Juweliers in der Herrengasse zeigt, wie die grüne Geländelimousine zwischen Gastgärten und Hausmauern rast. Passanten springen zur Seite, rennen panisch auf die andere Straßenseite. Eine Frau kann sich und ihren Kinderwagen gerade noch in einen Durchgang retten. Drei Menschen wurden Samstagmittag getötet, 36 zum Teil schwer verletzt. 20 Opfer liegen noch immer den Spitälern. Der Zustand von zweien wird von den Ärzten nach wie vor als kritisch eingestuft.

Unterdessen wurde bekannt, wer den mutmaßlichen Täter Alen R. vor Gericht vertritt: Die Wiener Anwältin Liane Hirschbrich hat die Verteidigung des 26-Jährigen übernommen, der in der Justizanstalt Graz-Jakomini in U-Haft sitzt.

Die Juristin hat Erfahrung mit Fällen, die dramatisch und aufsehenerregend zugleich sind. So ist sie auch Verteidigerin jenes 21-jährigen Mannes, der im Oktober 2014 in Saalfelden eine junge Frau mit einem Dutzend Stichen in einer Art Ritual getötet haben soll. Über ihren neuesten Mandanten Alen R. will sich Hirschbrich vorerst nicht äußern, sie habe noch einige Gespräche mit ihm zu führen.

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