16 Menschen bei Pfeffersprayeinsatz verletzt
16 Kunden eines Baumarktes in Seiersberg bei Graz wurden am Dienstag in Mitleidenschaft gezogen, als eine Kaufhausdetektivin Pfefferspray einsetzte, um einen Ladendieb zu stoppen.
Die 32-jährige Detektivin hatte einen 51-Jährigen ertappt, wie er Leitungsschutzschalter in seine Jacke gesteckt haben soll und das Geschäft ohne zu bezahlen verlassen wollte. Als sie ihn ansprach, soll er ihr einen Schlag gegen die Brust und einen Tritt gegen ein Bein versetzt haben. Daraufhin setzte die Frau laut Polizei Pfefferspray ein. Dieser verfehlte allerdings den Beschuldigten – das Reizmittel gelangte vielmehr per Luftzug und über die Belüftungsanlage ins Innere des Geschäfts.
16 Kunden wurden vom Gas beeinträchtigt, vier mussten in der Folge im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Die Konzentration des Sprühnebels war so hoch, dass im Baumarkt automatisch ein "Gasalarm" ausgelöst wurde, der die Feuerwehr anrücken ließ.
Der mutmaßliche Dieb nutzte die allgemeine Verwirrung zur Flucht, die Beute und sein Fahrzeug verblieben am Parkplatz. Die Polizei konnte beides sicherstellen – im Wagen fand sie überdies Baumaterialien von vergangenen Diebstählen aus dem Markt. Eine Fahndung blieb zunächst ergebnislos. Am Nachmittag stellte sich der Mann allerdings bei der Polizeiinspektion Seiersberg. Sein Anwalt habe ihm dazu geraten, argumentierte er.
Detektivin angezeigt
Der Mann wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Neben dem 51-Jährigen wird sich auch die Detektivin vor der Staatsanwaltschaft verantworten müssen. "Sie wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt. Die Staatsanwaltschaft muss prüfen, ob sie in Notwehr gehandelt hat", teilt Polizeisprecher Fritz Grundnig mit.
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