100er-Disziplin ist bislang größer als erwartet

Ein Lastwagen mit Heuballen fährt auf einer Autobahn unter einem Tempolimit-Schild (100 km/h) und einem IG-L Schild.
Bilanz des Lufthunderters: Weniger Übertretungen als vorher.

Bei jeder zehnten Radarmessung erwischt die Tiroler Polizei auf der Autobahn im Schnitt einen Temposünder. Das hat sich nun aber geändert. Am 20. November wurde auf weiten Teilen von Tirols Autobahnen ein permanentes Tempo 100 eingeführt. In einer ersten Bilanz hat die Verkehrsabteilung der Polizei nun festgestellt, dass die Übertretungshäufigkeit nur bei 3 bis 4 Prozent– und damit deutlich unter dem üblichen Wert von 10 Prozent – liegt.

Für Tirols Umweltlandesrätin Ingrid Felipe (Grüne), die die Tempobremse verordnet hat, ist das ein Indiz dafür, "dass der Luft-100er Tirols Straßen sicherer macht." Das kann freilich nur ein positiver Nebenaspekt sein. Das neue Limit soll nämlich vor allem der Verbesserung der Luftqualität dienen und der Einführung eines Verbots den Weg ebnen. Felipe möchte gerne Lkw, die bestimmte nicht verderbliche Waren transportieren, auf die Schiene verbannen. Dazu müssen aber laut EU aber zuerst alle möglichen "gelinderen" Mittel eingesetzt werden, die die schlechte Luft verbessern.

Lkw nicht zu schnell

Die Polizei hat sich im vergangenen Monat sowohl die Tempo-Disziplin von Lkw- als auch Pkw-Fahrern angeschaut. Dass, wie unter Autofahrern oft gemutmaßt, Brummis tendenziell schneller unterwegs sind, als erlaubt, hat sich bei der Erhebung nicht bestätigt. "Lkw sind kaum so schnell unterwegs, dass sie strafbar sind", lautet die Bilanz der Verkehrsabteilung.

Das gilt vor allem tagsüber. Hier gab es nur 47 Überschreitungen des Lkw-Limits von 80 km/h. In der Nacht liegt das bei 60 km/h. Rund 200 Lastwagenfahrer haben sich nicht daran gehalten. Insgesamt wurden 26.467 Temposünder erfasst.

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