100.000 Euro an Strafen offenbar nicht kassiert

In der Bezirkshauptmannschaft Zell am See könnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Strafverfahren unerledigt geblieben und dadurch die Strafen nicht eingehoben worden sein. In der Vorwoche haben die Interne Revision und die Personalabteilung des Landes in der Behörde ermittelt. Angeblich sollen Forderungen über rund 100.000 Euro offen geblieben sein, berichtete der ORF am Donnerstag.
"Es gibt starke Anzeichen, dass tatsächlich etwas nicht passt", sagte Landesamtsdirektor Heinrich Christian Marckhgott. Der Hinweis auf mögliche Missstände dürfte von Mitarbeitern der Behörde selbst gekommen sein, die sich an die Personalvertretung wandten. Diese erstatteten einen Bericht an die Landesamtsdirektion. Offenbar ist es bei der Einhebung von Verkehrsstrafen zu Rückständen gekommen, sodass Forderungen wegen Verjährung letztlich uneinbringlich wurden. Die Gründe dafür sind nicht bekannt.
In der Vorwoche schickte Marckhgott Bedienstete der Internen Revision und der Personalabteilung nach Zell am See, wo diese mehrere Tage "Amtsnachschau" hielten und dabei Akten und EDV überprüften, Mitarbeiter befragten und "mit entsprechend viel Material" zurückgekommen sind, so der Landesamtsdirektor. Nun werde mit Hochdruck am Bericht gearbeitet, dessen Fertigstellung der Spitzenbeamte in ein bis zwei Wochen erwartet.
Danach werde er "mit Sicherheit die notwendigen Schritte setzen", dies könne sowohl disziplinar- wie auch strafrechtlich der Fall sein. Es könnte sich auch herausstellen, dass Personalmangel vorliege. Den kolportierten Betrag von 100.000 Euro konnte Marckhgott allerdings nicht bestätigen: "Darüber habe ich keine Informationen."
Kommentare